Theater Regierung lässt Standort der St. Galler Festspiele offen

ka, sda

11.10.2021 - 15:27

Die St. Galler Festspiele dürfen ab 2023 nur noch alle zwei Jahre stattfinden. Ob der Klosterplatz der alleine Standort bleibt, ist noch offen. (Archivbild)
Die St. Galler Festspiele dürfen ab 2023 nur noch alle zwei Jahre stattfinden. Ob der Klosterplatz der alleine Standort bleibt, ist noch offen. (Archivbild)
Keystone

Die Genossenschaft Konzert und Theater soll entscheiden, ob die Festspiele wie bisher auf dem St. Galler Klosterplatz oder auch in Wil stattfinden. Die St. Galler Regierung nimmt zur Standortfrage keine Stellung, verweist aber auf das Interesse aus Wil und auf den Leistungsauftrag.

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Der Wiler SVP-Kantonsrat Erwin Böhi hat sich bereits mit mehreren kritischen Vorstössen mit dem Klassik-Openair beschäftigt, das jeweils vor dem Sommer auf dem Klosterplatz stattfindet. Unter anderem stammte auch die 2020 abgelehnte Motion «Klosterplatz schützen anstatt kommerzialisieren» von ihm.

Die St. Galler Regierung stellte sich stets hinter die Festspiele, für die es jeweils aufwendige Bauten für Tribüne und Bühne braucht. Zum Konzept der Aufführungen gehört, dass die Kathedrale immer wieder in die Handlung einbezogen wird.

Kürzlich musste nun die Konzession für die Veranstaltung erneuert werden und die Regierung bewilligte sie anfangs September überraschend mit der Auflage, dass die Festspiele ab 2023 nur noch alle zwei Jahre stattfinden dürfen.

Offen ist nun, ob der Klosterplatz als alleiniger Spielort beibehalten wird. In seinem neuesten Vorstoss zum Thema Festspiele wollte Böhi von der Regierung wissen, ob das Festival künftig auch auf dem Platz des Hofs zu Wil stattfinden könnte, der momentan renoviert wird. Der Kanton beteiligt sich mit 5,4 Millionen Franken an den Kosten.

Überlegungen anstellen

Dieser Entscheid liege «in der alleinigen Zuständigkeit» der Genossenschaft Konzert und Theater St. Gallen (KTSG), antwortete die Regierung. In ihrer kürzlich veröffentlichten Stellungnahme verwies sie aber auch darauf, dass «14 Verantwortliche lokaler und regionaler Organisationen aus Wil die alternierende Austragung angeregt» hätten.

Mit der neuen Konzession müssten «die St. Galler Festspiele ohnehin neu konzipiert» werden, schrieb die Regierung. Und: Mit dem anstehenden Wechsel in der Direktion «werden auch Überlegungen zu alternativen Spielorten anzustellen sein».

Allgemein hält die Regierung fest, dass die Genossenschaft im Leistungsauftrag angewiesen sei, Konzerte, Schauspiel, Tanz und Musikveranstaltungen «für verschiedene Regionen des Kantons sowie der mitfinanzierenden Nachbarkantone» zu planen. Unter anderem werde das Sommerkonzert des Symphonieorchesters künftig im neuen Kultur- und Kongresshaus Verrucano in Mels stattfinden.