Kulturgüterschützer des Zivilschutzes Graubünden demontieren die beschädigte historische Quellfassung der Mauritiusquelle in St. Moritz.
Als das Hochwasser in den Ausstellungsraum in St. Moritz-Bad eindrang, schwamm die 3400 Jahre alte Holzkonstruktion der Quellfassung auf und wurde beschädigt. (Archivbild)
Rettungsaktion für bronzezeitliche Quellfassung in St. Moritz - Gallery
Kulturgüterschützer des Zivilschutzes Graubünden demontieren die beschädigte historische Quellfassung der Mauritiusquelle in St. Moritz.
Als das Hochwasser in den Ausstellungsraum in St. Moritz-Bad eindrang, schwamm die 3400 Jahre alte Holzkonstruktion der Quellfassung auf und wurde beschädigt. (Archivbild)
Ein neunköpfiges Team von Fachleuten hat mit Rettungsarbeiten für die beschädigte 3400 Jahre alte Quellfassung im Forum Paracelsus in St. Moritz-Bad begonnen. Die hölzerne Quellfassung aus der Bronzezeit war beim Hochwasser vom letzten Sonntag aus ihrer Verankerung gehoben und beschädigt worden.
Das Hochwasser hatte das Forum Paracelsus bis zu 170 Zentimeter tief unter Wasser gesetzt, wie die Gemeinde St. Moritz am Mittwoch mitteilte. Als das Wasser in den Ausstellungsraum eindrang, schwamm die historische Holzkonstruktion auf und wurde beschädigt. Wie schwer die Schäden an den rund 100 Teilen der Fassung sind, lasse sich im Moment noch nicht sagen, schrieb die Gemeinde.
Fachleute des Archäologischen Dienstes Graubünden und des Kulturgüterschutzes im Zivilschutz bauen seit Dienstag die Bestandteile der Quellfassung ab, dokumentieren ihren Zustand, reinigen sie und bringen sie an einen trockenen Lagerort. Nach der Renovation des Forums Paracelsus soll die Fassung wieder dorthin zurückkehren.
Die Quellfassung der Mauritiusquelle wurde im Jahr 1411 vor Christus aus mehreren hundert Jahre alten Lärchen gefertigt. Sie besteht aus drei ausgehöhlten Baumstämmen sowie aus Balken und dicken Brettern. Die ausgehöhlten Stämme waren zur Nutzungszeit im Boden eingegraben. In ihnen sammelte sich das Wasser der Quelle.
Die St. Moritzer Heilquellen sind gemäss der Gemeinde die ältesten Heilquellen der Alpen. Sie bildeten den Anfang des Tourismus, denn schon in der Bronzezeit reisten betuchte Gäste aus ganz Europa nach St. Moritz, um das Heilwasser zu trinken oder darin zu baden. Die Quellfassung sei das vermutlich älteste Relikt des frühen Tourismus im Alpenraum, betonte die Gemeinde.