Schimmelmasken Späte Information über Schimmelmasken: Kanton hat Lektion gelernt

SDA

17.8.2020 - 13:13

Eine Teil der auch im Kanton St. Gallen verteilten Masken aus der Armeeapotheke mussten wegen Pilzbefall zurückgezogen werden. (Symbolbild)
Eine Teil der auch im Kanton St. Gallen verteilten Masken aus der Armeeapotheke mussten wegen Pilzbefall zurückgezogen werden. (Symbolbild)
Source: KEYSTONE/LEANDRE DUGGAN

Der Kanton St. Gallen hat einzelne Institutionen verspätet darüber informiert, dass bei gelieferten Masken Pilzbefall festgestellt wurde. Dies sei eine «Lesson learned», heisst es in der Antwort der Regierung auf eine Anfrage aus dem Kantonsrat.

Es erstaune und befremde, dass die Weiterleitung dieser «nicht ganz unwichtigen Mitteilung» sieben Tage gedauert habe, schrieb CVP-Kantonsrätin Barbara Dürr Ende Juli in einem Vorstoss.

Mit ihrer Kritik bezog sie sich auf Versäumnisse im Zusammenhang mit 2007 hergestellten Masken der Armeeapotheke, bei denen Pilzbefall festgestellt wurde. Da war ein Teil davon allerdings bereits verteilt worden – auch im Kanton St. Gallen. Am 9. Juli wurde der Kanton vom Bund über die Probleme informiert. An einzelne Institutionen wurde die Warnung aber erst am eine Woche später weitergeleitet.

Über Stunden im Einsatz

Die von Schimmel befallenen Masken seien in diesen Institutionen jeweils über Stunden getragen worden, stellte Dürr fest. Es seien nun Abklärungen im Gang, ob das Tragen Auswirkungen auf die Gesundheit habe.

Inzwischen hat die Regierung die Anfrage beantwortet und Fehler eingeräumt. Ein grosser Teil der Masken sei damals noch eingelagert gewesen oder nur innerhalb der kantonalen Verwaltung verwendet worden. Dies sei am 10. Juli gestoppt worden. Die Information, die Masken nicht mehr zu tragen, sei dann am 11. Juli an die Schulen, aber beispielsweise auch an die Spitäler weitergegeben worden.

Entgegen ersten Abklärungen habe sich in den folgenden Tagen herausgestellt, dass auch «Institutionen und Personen im Gesundheits- und Sozialwesen» die kontaminierten Masken erhalten hätten. Diese seien dann mit Mail vom 17. Juli informiert worden.

Damit sei «das Ziel einer zeitnahen Information» nicht bei allen Institutionen und Personen «vollständig erreicht worden», räumte die Regierung ein. Diese Erkenntnis werde als «Lesson learned» verbucht. Zur Frage der Gesundheitsgefährdung habe die Armeeapotheke ein Gutachten in Auftrag gegeben. Das Ergebnis stehe noch aus.

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