Regionale «MedPlus»-Spitäler statt regionale Gesundheits- und Notfallzentren (GNZ): Das fordern die Standortgemeinden, die von der vorgesehenen Spitalstrategie im Kanton St. Gallen betroffen sind. Kritisiert wird ausserdem der geplante Ausbau des Spitals Wil für 170 Millionen Franken.
Die St. Galler Regierung will aus finanziellen Gründen das stationäre Angebot an den vier Spitälern Grabs, Uznach, Wil und St. Gallen konzentrieren. Für die Bevölkerung in Altstätten, Wattwil, Flawil, Rorschach und Walenstadt soll es in Zukunft nur noch Notfallzentren geben. Diese GNZ sollen über ein kleines Bettenangebot verfügen, um stationäre Kurzaufenthalte zu ermöglichen.
Die Spitalkonferenz der St.Galler Gemeinden, ein Gremium in dem insbesondere die Stadt- und Gemeindepräsidenten von Altstätten, Walenstadt, Wattwil, Flawil und Rorschach mitwirken, hat den Vernehmlassungsvorschlag der Regierung zur Weiterentwicklung der Strategie der St. Galler Spitalverbunde analysiert und diskutiert.
«4plus0»-Strategie
Die Strategie «4plus5» wird als untauglich angesehen, wie es in einer Mitteilung der Spitalkonferenz der St. Galler Gemeinden vom Donnerstag heisst. Die Vorschläge der St. Galler Regierung seien ungenügend. Nicht nachvollziehbar sei etwa, dass für den Spitalstandort Wil nochmals 170 Millionen Franken investiert werden müssten.
Die Resultate des Teilprojekts «Alternative Vorschläge» entsprächen nicht den Zusagen des Lenkungsausschusses. Dieses sollte lediglich als «Beruhigungspille» für die betroffenen Standorte dienen. Statt die Vorschläge der Standortgemeinden vertieft zu prüfen, seien diese über einen Kamm geschert worden.
Regionale GNZ könnten weder die Bedürfnisse der Bevölkerung erfüllen noch wirtschaftlich betrieben werden. Mittelfristig werde aus der «4plus5»-Strategie eine nicht gangbare «4plus0»-Strategie. Die Spitalkonferenz der St. Galler Gemeinden fordert anstelle der GNZ pro Standort ein ambulantes und stationäres medizinisches Basisangebot der allgemeinen und inneren Medizin.
Wil als Pilot für Nofallzentren
Diese «MedPlus»-Spitäler sollen in Zusammenarbeit mit den regionalen Ärzten rund um die Uhr betrieben werden und über einen Operationssaal für ambulante Eingriffe sowie über mehreren Dutzend Betten verfügen.
Allenfalls können in Wil ein Pilotversuch für ein GNZ gestartet werden, um mehr Wissen und Erfahrungen über die Nutzung, die Kosten, das Personal und die Patientenströme zu erhalten.
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