SpitalplanungSpitalplanung: Kritik der SP – Konsternation in Wattwil
SDA
20.8.2020 - 16:44
Von Zufriedenheit bis Konsternation reichten am Donnerstagnachmittag die ersten Reaktionen auf den Entscheid der vorberatenden Kommission zur Spitalstrategie. Sie will in wesentlichen Punkten den Vorschlag der St. Galler Regierung unterstützen.
Die CVP begrüsst das Beratungsergebnis der Kommission. Damit die Qualität in den St. Galler Spitälern garantiert werden könne und das Personal Klarheit habe, seien die Beschlüsse zügig umzusetzen, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstagnachmittag.
Noch ungeklärt sei aber etwa die Ausgestaltung der geplanten Gesundheits- und Notfallzentren. Die CVP fordert von allen Akteuren «die notwendigen Innovationen» und seitens des Kantons «die entsprechenden Ressourcen» für Aufbau und Betrieb des Zentren.
Regionale Solidarität
Die SP ruft zur «Regionensolidarität» auf und zeigt sich enttäuscht von der vorberatenden Kommission. Gefordert sei eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung und sinnvolle Nutzung der bestehenden Spitalbauten.
Für Wattwil gebe es die Möglichkeit einer Kombination aus Spitalleistungen mit Notfallversorgung, innerer Medizin und Akutgeriatrie. Das Spital Altstätten sei umgeben von Alters- und Pflegeheimen, dort dränge sich ein akutgeriatrisches Angebot auf. Für den Standort Flawil müsse eine zukunftsgerichtete Lösung mit hinreichender Übergangsfrist gesucht werden.
Die Betten der Spitäler Flawil und Rorschach würden zum grossen Teil zum Kantonsspital (KSSG) verlagert – «in Räume, die es aktuell gar nicht gibt». Die SP befürchtet, dass die Schliessung der beiden Standorte im KSSG zu einer Überbelegung und zu grossem Stress beim Spitalpersonal führen werde.
Enttäuschung in Wattwil
Man nehme das Ergebnis der Beratung in der Kommission «enttäuscht und konsterniert» zur Kenntnis, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung des Toggenburger Ärztevereins, der Gemeinde Wattwil sowie des Fördervereins Regionalspital Toggenburg Wattwil.
Man bedauere es ausserordentlich, dass es in Wattwil «aus politischen Gründen einfach grundsätzlich keine stationären medizinischen Leistungen mehr geben darf». Es sei auch «zutiefst irritierend», dass in einem solch zentralen Thema sämtliche Lösungen aus der Region einfach ignoriert würden. Nach wie vor stünden Leistungserbringer und Investoren für die Spitalimmobilien in Wattwil zur Verfügung. Eine Win-Win-Situation sei weiterhin möglich.
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