Spitalpolitik Spitalschliessung in Heiden – Regierung genehmigt Sozialplan

gn, sda

1.7.2021 - 10:21

Das Spital Heiden muss Ende Jahr schliessen. Ein Sozialplan soll die Zahl der Kündigungen reduzieren und die Folgen mindern. Die Kosten von rund 1,3 Millionen Franken trägt der Ausserrhoder Spitalverbund (SVAR). (Archivbild)
Das Spital Heiden muss Ende Jahr schliessen. Ein Sozialplan soll die Zahl der Kündigungen reduzieren und die Folgen mindern. Die Kosten von rund 1,3 Millionen Franken trägt der Ausserrhoder Spitalverbund (SVAR). (Archivbild)
Keystone

Mit der Schliessung des Spitals in Heiden verlieren rund 130 Mitarbeitende Ende Jahr ihre Stelle. Der Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden (SVAR) hat zusammen mit den Sozialpartnern einen Sozialplan ausgearbeitet. Der Regierungsrat hat diesen nun genehmigt.

Keystone-SDA, gn, sda

Appenzell Ausserrhoden zog Ende April die Notbremse: Die Regierung beschloss auf Antrag des Verwaltungsrats des SVAR Ende Jahr das Spital in Heiden zu schliessen. Damit will der Spitalverbund weitere strukturelle Defizite verhindern und seine Leistungen auf den Standort Herisau konzentrieren.

Die Schliessung bedeutet, dass sämtliche stationären und ambulanten Angebote am Standort Heiden spätestens per 31. Dezember 2021 eingestellt werden, wie die Ausserrhoder Kantonskanzlei am Donnerstag schrieb. Der SVAR sei gesetzlich verpflichtet, einen Sozialplan vorzulegen. Unmittelbar nach dem Entscheid habe der SVAR Verhandlungen mit den Sozialpartnern aufgenommen.

Im Juni einigten sich die Parteien auf einen Sozialplan. Der Regierungsrat hat ihn nun genehmigt. Die Kosten für den Sozialplan von rund 1,3 Millionen Franken trägt laut Kanton der SVAR. Über die detaillierten Inhalte wurde Stillschweigen vereinbart.

«Wir erwarten, dass weit weniger als 130 Kündigungen ausgesprochen werden müssen», sagte Alain Kohler, Sprecher des SVAR, auf Anfrage von Keystone-SDA. Es sei intensiv an Nachfolgelösungen für die Betroffenen gearbeitet worden. Einige würden SVAR-intern im Spital Herisau übernommen, andere würden pensioniert oder sie hätten befristete Verträge.

Lösung für Spitalliegenschaft gesucht

Nach der Schliessung des Spitals werden die Immobilien in das Eigentum des Kantons zurückgeführt. «Wir wollen eine nachhaltige Lösung, die volkswirtschaftlich Sinn macht», sagte der Ausserrhoder Gesundheitschef Yves Noël Balmer (SP) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Vorschlägen, die das Gesundheitswesen betreffen, stehe die Regierung sehr kritisch gegenüber. Eine Privatklinik könne nicht mit einer Aufnahme auf die Spitalliste rechnen, so Balmer.

Am kommenden Dienstag werde die Ausserrhoder Regierung eine Kommission bestimmen, die bis zum Herbst eine Lösung präsentieren soll, wie es mit den Spitalliegenschaften weitergeht. Beim Findungsprozess werde auch die Gemeinde Heiden miteinbezogen.