Coronavirus – SchweizSt. Galler Bildungsdepartement soll nochmals über die Bücher
SDA
4.5.2020 - 17:13
Im Kanton St. Gallen soll der Unterricht ab dem 11. Mai in Halbklassen beginnen, die Ostschweizer Nachbarkantone starten nach Stundenplan.
Source:KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER
Der Entscheid des St. Galler Bildungsdepartements, vier Wochen lang in Halbklassen unterrichten zu lassen, stösst auf Kritik: In einem Vorstoss aus den Reihen von FDP und SVP wird verlangt, den Plan nochmals zu überdenken. Druck macht auch eine Online-Petition.
Es sind drei Kantonsräte vom Fach – ein Schulleiter und je ein Primar- und Sekundarlehrer -, die sich gemeinsam in einem Vorstoss gegen das Konzept des Bildungsdepartements für den Schulstart wehren.
Im Gegensatz zu den Ostschweizer Nachbarkantonen Appenzell Ausserrhoden und Thurgau, die beide ab dem 11. Mai den Unterricht nach Stundenplan beschlossen haben, wird im Kanton St Gallen die Volksschule während vier Wochen in Halbklassen beginnen.
«Wir ersuchen die Kantonsregierung, ihren Beschluss noch einmal gründlich zu überdenken und die Schulöffnung bereits am 11. Mai für alle Kinder und ganztags wieder zu ermöglichen oder zumindest die zeitliche Dauer der Phase 1 deutlich zu reduzieren», heisst es in der Medienmitteilung zum Vorstoss.
Mühsam und schwer umsetzbar
Der Schulbetrieb mit Halbklassen verursache bei Familien wie auch bei Schulleitungen und Lehrpersonen «einen unnötigen Mehraufwand». Organisatorisch sei der Entscheid «mühsam und schwer umsetzbar» und aus der Perspektive berufstätiger Eltern «nicht nachvollziehbar».
Wie ein Grossteil der umliegenden Kantone hätte auch der Kanton St. Gallen wieder den Normalbetrieb aufnehmen und dabei Schutzvorkehrungen und Hygienemassnahmen beachten sollen, heisst es im Vorstoss.
FDP-Präsident Raphael Frei, Jens Jäger (FDP) und Sandro Wasserfallen (SVP) wollen in ihrer einfachen Anfrage auch wissen, ob sich die Regierung bewusst sei, «welchen Koordinations- und Mehraufwand Eltern und Lehrpersonen nun leisten müssen».
Seit drei Tage läuft zudem eine Online-Petition, die sich an alle Kantone richtet, die «in Teilzeit unterrichten wollen», wie es dazu heisst. Verlangt wird ein Normalbetrieb in der Schule. Bis Montagabend wurden die Petition laut Zähler von rund 5000 Personen unterstützt.
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