Umwelt St. Galler Regierung lehnt Standesbegehren für Inlandflugverbot ab

SDA

21.11.2018 - 12:17

Die SP-Grüne-Fraktion des St. Galler Kantonsrats will wegen des Klimaschutzes Inlandflüge verbieten und dazu ein Standesbegehren einreichen. Die Regierung ist dagegen: Für das Angebot bestehe eine Nachfrage, ein Verbot würde sich negativ auf die Wirtschaft auswirken.

Der Sommer 2018 sei einer der heissesten und trockensten in den letzten 50 Jahren gewesen, schreibt die SP-Grüne-Fraktion zu ihrem Standesbegehren. Grund für die Klimaerwärmung sei der ansteigende Kohlendioxid-Gehalt in der Atmosphäre.

Die Fraktion nimmt die Inlandflüge aufs Korn: Sie seien aus Sicht des Klimaschutzes verheerend. Besonders viel CO2 werde bei Start und Landung ausgestossen. Bei Flügen innerhalb der Schweiz folge nach dem Start gleich wieder eine Landung. Trotzdem gebe es täglich rund 50 Inlandflüge.

Verbote funktionieren

Freiwillige Massnahmen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz hätten es schwer, stellt die Fraktion fest. Verbote funktionierten hingegen. "Wir fordern ein Verbot von Inland-Linienfügen, wobei die Flüge ab Basel-Mühlhausen in die Schweiz als Inlandflüge zählen sollen", heisst es im Vorstoss.

In ihrer Stellungnahme zeigt die Regierung einerseits Verständnis für das Anliegen. Sie sei überzeugt, dass im Fernverkehr bis rund 500 Kilometern "dem Schienenverkehr der Vorzug zu geben ist".

Den Vorstoss will sie nicht unterstützten: Der Umstand, dass in der Schweiz täglich bis zu 50 Inlandflüge abgewickelt würden, deute darauf hin, dass dafür eine Nachfrage bestehe und es bei den Fluggesellschaften Anreize gebe, solche Flüge anzubieten.

Auf Zubringerflüge angewiesen

Die Inlandflüge funktionierten als Zubringer für internationale Flugverbindungen. Diese seien nach dem Hub-Konzept auf die Passagiere der Zubringerflüge angewiesen, um eine erforderliche Auslastung zu erzielen.

Ohne Hub würde die Schweiz eine Vielzahl der heutigen internationalen Direktverbindungen und namentlich die Verbindungen zu Interkontinental-Destinationen verlieren, "was sich auch auf die Schweizer Volkswirtschaft auswirken würde", so die Regierung.

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