Der Kanton Thurgau erhöht die Steuerabzüge für Kinderbetreuungskosten von 4000 auf 10'100 Franken. Im Grossen Rat wurde am Mittwoch eine entsprechende Motion mit 72 gegen 45 Stimmen angenommen.
Bisher stehe der Thurgau bei den Steuerabzügen für Kinderbetreuungskosten an zweitletzter Stelle aller Kantone, hatten die Urheber der Motion «Vereinbarkeit von Familie und Beruf – notwendiger Handlungsbedarf im Kanton Thurgau» vorgerechnet.
In Familien seien zunehmend beide Eltern erwerbstätig. Es brauche bessere Rahmenbedingungen, damit Eltern Familie und Beruf besser vereinbaren könnten. Dies sei nicht nur für Personen mit familiären Verpflichtungen wichtig, sondern auch für die Wirtschaft. Zudem helfe die Massnahme gegen den Fachkräftemangel.
Auch der Regierungsrat war einverstanden, dass Eltern für die externe Betreuung ihrer Kinder neu 10'100 Franken statt wie bisher nur 4000 Franken abziehen können. Die Steuerausfällen von 700'000 Franken pro Jahr seien verkraftbar, sagte Finanzdirektor Jakob Stark.
Entlastung für alle
Gegen eine Erhöhung der Steuerabzüge waren SVP und Grüne. Durch die Subventionierung von Krippen werde die Fremdbetreuung heute schon stark gefördert, sagte ein SVP-Sprecher. Statt ein Familienmodell zu bevorzugen, solle der Kanton die Abzüge für alle Eltern erhöhen.
Die Grünen bemängelten, dass mit der Erhöhung der Steuerabzüge nur gutverdienende Eltern entlastet würden.
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