WindenergieThurgauer SVP-Kantonsräte fordern Mindestabstand für Windräder
ny, sda
23.12.2022 - 14:02
Vier Thurgauer SVP-Kantonsräte fordern für Windkraftanlagen einen Mindestabstand von Wohnhäusern und Bauzonen. Hintergrund dieses Vorstosses sind mehrere Windkraft-Projekte im Kanton, die zum Teil auf Widerstand stossen.
Keystone-SDA, ny, sda
23.12.2022, 14:02
SDA
Der Kanton solle Regeln festlegen, bevor mit dem Bau der ersten Anlagen begonnen werde, begründeten Pascal Schmid, Ruedi Zbinden, Eveline Bachmann und Stefan Mühlemann (alle SVP) ihre Forderung in einer Mitteilung vom Freitag. Es gehe darum, Betroffene zu schützen und Rechtssicherheit zu schaffen.
Windräder sollen gegenüber Bauzonen und Wohnhäusern ausserhalb des Baugebiets zwingend einen Abstand von mindestens dem Dreifachen ihrer Gesamthöhe haben. Dadurch liessen sich «auch die Konflikte entlang von Gemeindegrenzen entschärfen», heisst es.
Ein solcher Konflikt schwelt derzeit zwischen Amlikon-Bissegg und der Nachbargemeinde Thundorf. Thundorf ist eines von mehreren Gebieten, in denen der Kanton Grosswindanlagen plant, um die lokale Produktion von erneuerbarer Energie zu fördern. Die Gebiete sind im kantonalen Richtplan definiert.
Petition für Mitspracherecht
Für das Windkraft-Projekt in Thundorf braucht es eine kommunale Zonenplanänderung und die Schaffung einer Zone für Grosswindanlagen. Die angrenzende Gemeinde Amlikon Bissegg-fühlt sich von den Plänen mitbetroffen. Mit einer Petition forderten Einwohnerinnen und Einwohner vom Kanton ein Mitspracherecht.
Konkret verlangten sie für Windräder in Thundorf, die sich näher als 500 Meter an der Grenze zu Amlikon-Bissegg befinden, einen Entscheid ihrer eigenen Gemeindeversammlung. Das Kanton gab den Petitionären vergangene Woche eine abschlägige Antwort. Von der Zuständigkeit der Standortgemeinde könne nicht abgewichen werden.
Die vier SVP-Mitglieder des Grossen Rats räumen ihrer Mitteilung ein, die Stärkung der autonomen Energieversorgung auch mit Windenergie sei durchaus sinnvoll. Ob sich Grosswindanlagen im Thurgau wirtschaftlich betreiben lassen, sei aber eine andere Frage.
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