Öffentlicher VerkehrTrotz Verbot: Vor 100 Jahren hielt Postauto Einzug in Graubünden
SDA
14.6.2019 - 11:55
Mitte Juni 1919 hat erstmals ein Postauto in Graubünden die Strecke zwischen Reichenau und Flims zurückgelegt – und das deutlich rascher als die Pferdepost. Heute, 100 Jahre später, befördert Postauto im Gebirgskanton pro Jahr 11 Millionen Fahrgäste.
Während die Pferdepost für die 13 Kilometer von Reichenau nach Flims 2 Stunden und 50 Minuten benötigte, legte das Postauto die gleiche Strecke in 1 Stunde und 10 Minuten zurück – inklusive Verladen des Gepäcks.
Wie Postauto am Freitag mitteilte, erfolgte die Eröffnung der ersten Linie in Graubünden ohne grosse Feierlichkeiten. Die Einführung geschah zur Zeit des Automobilverbots in Graubünden, das bis 1925 andauerte. Vom Bundesrat verordnete Ausnahmen gab es nur für die Armee und für die ersten Postautos.
Den eigentlichen Siegeszug trat Postauto in Graubünden in den 1920-er Jahren an. Zwischen 1919 und 1922 entstanden Postauto-Linien auf einer Länge von 293 Kilometern.
Übergang von der Pferdepost zu Postauto
Motorisierte Postautos dienten nicht nur dem Tourismus, sondern auch der Bevölkerung. Dort, wo keine Züge der Rhätischen Bahn fuhren, bildeten Postauto-Verbindungen ein modernes Netz des öffentlichen Verkehrs. Angaben von Postauto zufolge war gegen Ende der 1920-er Jahre der Übergang von der Pferdepost zu Postauto praktisch vollzogen.
Aktuell erstreckt sich das Netz von Postauto in Graubünden über 2199 Kilometer. Auf 127 Linien bedienen die gelben Fahrzeuge 1654 Haltestellen. Im Einsatz stehen insgesamt 2994 Fahrzeuge, im Sold des Unternehmens 650 Personen.
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