Luftfahrt Umweltverbände wollen keine Helikopterbasis in Davos

SDA

25.5.2020 - 12:18

Die Rega hat Pläne für eine neue Helikopter-Basis in Davos. Die Bündner Umweltorganisationen laufen dagegen Sturm (Archivbild).
Die Rega hat Pläne für eine neue Helikopter-Basis in Davos. Die Bündner Umweltorganisationen laufen dagegen Sturm (Archivbild).
Source: KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

Die Bündner Umweltorganisationen wehren sich gegen eine geplante Rega-Helikopterbasis in Davos Glaris. Es brauche neben Untervaz und Samedan keine dritte Flugbasis in Graubünden. Der Klimaschutz und der Lärmschutz seien wichtiger.

Die Vereinigung Bündner Umweltorganisationen (VBU) unterstütze deshalb die Bürgerinnen und Bürger, die sich gegen die Pläne wehren, heisst es in einer Mitteilung der VBU vom Montag. Zur Vereinigung gehören Pro Natura, WWF, VCS und sieben weitere regionale Natur- und Umweltorganisationen.

Es bestehe kein Bedarf und keine Legitimation für einen dritten Heli-Standort im Kanton, weder in Davos oder an einem anderen Ort, kritisieren die Verbände. Die Forderung stehe den laufenden Bemühungen zu vermehrtem Klimaschutz und weniger Lärmemissionen diametral entgegen.

Laut dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) dürften neue Heliports nur bewilligt werden, falls sich die vorgesehene Verkehrsleistung nachweislich nicht von einem bestehenden Standort aus erbringen lasse. Zudem brauche es für solch schwerwiegende Eingriffe in einen Lebens- und Naturraum eine besondere Legitimation.

Frühere Anläufe gescheitert

«Der Kanton muss endlich klare Zeichen setzen», fordert die VBU. Alle paar Jahre komme das Thema wieder neu auf, seit das BAZL vor über 20 Jahren Davos als möglichen Standort für einen Heliport vorgesehen habe. Nach mehreren gescheiterten Anläufen solle es jetzt die Rega richten.

Laut VBU beantragt die Rega 3000 Flugbewegungen am Standort Davos Glaris. 2000 will sie selber nutzen, die übrigen 1000 für Flugbewegungen von Drittfirmen. Für Patientenflüge zum Spital Davos brauche die Rega allerdings nur knapp 10 Prozent des beantragten Kontingents, bemängeln die Kritiker.

Die Rega selbst spreche denn auch nicht von einer Notwendigkeit zur Verbesserung der Rettung im Kanton Graubünden und im Raum Davos im speziellen. Sie wolle nach eigenen Angaben «betriebliche Abläufe optimieren».

Die Rega betreibt in Graubünden bereits die beiden Heli-Basen in Untervaz und Samaden. Die Rega sei damit in der Lage, jeden Ort im Kanton innerhalb der vorgeschriebenen 15 Minuten zu erreichen, um Hilfe zu leisten.

Zurück zur Startseite

SDA