Coronavirus – Schweiz Weiterhin Grossveranstaltungen – Masken-Empfehlung für Schulen

SDA

20.10.2020 - 15:19

Grossanlässe bleiben im Kanton St. Gallen weiter möglich. Im Bild Bundesrat Alain Berset vor einer Woche bei seinem Besuch in St. Gallen, bei dem er sich das Schutzkonzept des FC St. Gallen vor Ort im Stadion erläutern liess.
Grossanlässe bleiben im Kanton St. Gallen weiter möglich. Im Bild Bundesrat Alain Berset vor einer Woche bei seinem Besuch in St. Gallen, bei dem er sich das Schutzkonzept des FC St. Gallen vor Ort im Stadion erläutern liess.
Source: KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Grossveranstaltungen bleiben im Kanton St. Gallen trotz steigender Corona-Fallzahlen weiter möglich. Neu empfiehlt die Regierung für die Volksschulen, dass Erwachsene ausserhalb der Schulzimmer Masken tragen.

Regierungspräsident Bruno Damann (CVP), Regierungsrätin Laura Bucher (SP), Bildungsdirektor Stefan Kölliker (SVP) und Kantonsärztin Danuta Zemp informierten am Dienstag über die Corona-Lage und über die zum Teil angepassten Massnahmen des Kantons.

Anders als etwa im Kanton Bern, bleiben in St. Gallen Grossveranstaltungen – wie Spiele des FC St. Gallen oder der Rapperswil-Jona Lakers – weiter möglich. Gemäss aktuellen Daten habe sich bis jetzt keine Person an einer Grossveranstaltung mit dem Coronavirus angesteckt, hiess es.

Der FC St. Gallen und die Rapperswil-Jona Lakers hätten strenge Schutzkonzepte, die vom Kanton geprüft wurden. Bestehen bleibt das vergangene Woche verfügte Tanzverbot. Daten aus dem Contact Tracing zeigten, dass sich viele Personen in Clubs ansteckten. Beim Tanzen bestehe eine erhöhte Ansteckungsgefahr.

Präsenzunterricht oberstes Ziel

In den Volksschulen sollen Erwachsene auf den Verkehrsflächen – nicht in den Schulzimmern – Masken tragen. Dies empfiehlt die Regierung den Gemeinden. Ausgenommen sind die Schülerinnen und Schüler. Bildungsdirektor Stefan Kölliker begrüsste dies. Das sei gut für die Schulqualität. «Oberstes Ziel ist und bleibt Präsenzunterricht, und zwar maskenfrei.»

Mit einer Maskenpflicht ausserhalb der Schulzimmer sind die Berufsfachschulen und die Mittelschulen am Montag ins neue Quartal gestartet. Das Bildungsdepartement hatte am vergangenen Freitag die Masken-Empfehlung in eine Pflicht umgewandelt.

Regierungsrätin Laura Bucher (SP) erklärte, es sei der Regierung bewusst, dass das Tanzverbot und die Pflicht, in den Lokalen sitzend zu konsumieren, einschneidende Massnahmen seien. Die Regierung habe entschieden, dass das Amt für Kultur auf Gesuch hin weiterhin Finanzhilfen an Kulturunternehmen leisten könne.

Finanzhilfen für Kulturbetriebe

St. Galler Kulturunternehmen können neu zusätzlich zu Ausfallentschädigungen auch Beiträge für Transformations-Projekte erhalten, mit denen sie sich an die veränderten Verhältnisse anpassen. Dies hat die Regierung entschieden.

Der im Frühjahr gesprochene Kredit von 22, 8 Millionen Franken – je zur Hälfte vom Bund und vom Kanton finanziert – steht bis Ende 2021 zur Verfügung. Bis jetzt hätten Kulturunternehmen und Kulturschaffende knapp ein Drittel dieses Kredits in Anspruch genommen.

Neu sind laut Bucher künftig auch Buch- und Musikverlage sowie Projekte von Buchhandlungen und Galerien anspruchsberechtigt. Kulturunternehmen können zudem weiterhin Kurzarbeits-Entschädigungen beantragen.

Spitäler normal ausgelastet

Normal ausgelastet sind derzeit die St. Galler Spitäler. Aktuell befinden sich 55 Personen, die mit dem Coronavirus infiziert sind, in Spitalpflege. Die Kapazitäten seien ausreichend, auch bei den Beatmungsplätzen, sagte die St. Galler Kantonsärztin Danuta Zemp.

Die Situation sei unter Kontrolle. Zusammen mit den Spitälern sei ein Plan erstellt worden, nach welchem Spitalbetten für Covid-19-Patienten freigeschaufelt werden können. «Die Spitäler sind normal ausgelastet», betonte Zemp.

Im Kanton St. Gallen seien zurzeit alle Wahlkreise Corona-Risikogebiete. In der letzten Woche gab es durchschnittlich 140 neue Fälle pro Tag. Die Hälfte der Fälle könnten zurückverfolgt werden. Die meisten Erkrankten würden sich in der Familie anstecken, bei Hochzeiten oder Geburtstagen.

Es seien alle Altersgruppen betroffen. Der Schwerpunkt liege bei den 20- bis 30-Jährigen. Ältere Menschen seien weniger betroffen. Zurzeit gebe es in fünf Heimen Bewohnende und Personal, die mit dem Coronavirus infiziert seien. Die Schutzkonzepte der Einrichtungen würden laufend angepasst.

Ein Schwerpunkt bei der Bekämpfung der Pandemie sei das Testen. Im Kanton St. Gallen werden täglich 1000 bis 1200 Test durchgeführt. Die Positivitätsrate im 7-Tage-Schnitt liegt aktuell bei 20 Prozent. «Tendenz steigend».

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