Öffentliche Finanzen Weltpolitische Lage kommt Chur teuer zu stehen

mafr, sda

23.9.2022 - 13:44

Die Stadt Chur budgetiert für 2023 schwarze Zahlen. (Symbolbild)
Die Stadt Chur budgetiert für 2023 schwarze Zahlen. (Symbolbild)
Keystone

Der Churer Stadtrat hat mit rund 200'000 Franken einen vergleichsweise niedrigen Ertragsüberschuss für das Jahr 2023 budgetiert. Als Gründe wurden unter anderem die hohe Teuerung und die steigenden Energiekosten genannt.

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Die Stadt Chur rechnet wegen der Energiekrise für das kommende Jahr mit knapp 3 Millionen Franken Mehrkosten. 3,5 Millionen Franken zusätzlich fallen als Teuerungsausgleich für die Mitarbeitenden an, wie der Stadtpräsident Urs Marti (FDP) am Freitag vor den Medien in Chur sagte.

«Eigentlich hätte ich ein besseres Budget präsentieren können, würde die weltpolitische Situation anders aussehen», so Marti. Der Krieg in der Ukraine koste die Stadt knapp 6,5 Millionen Franken.

Die Teuerung von über 3 Prozent möchte der Stadtrat jedoch den Mitarbeitenden vollumfänglich ausgleichen. Dies werde so beim Gemeinderat beantragt, erklärte Marti weiter. «Wir rechnen mit 400 Franken Mehrkosten pro Monat für einen durchschnittlichen Privathaushalt. Zahlen wir die Teuerung nicht aus, werden sich einige Mitarbeitende überlegen müssen, wie sie über die Runden kommen.»

Trotzdem erwartet der Stadtpräsident schwarze Zahlen. Die finanzielle Lage der Stadt sei gut, deshalb können solche Faktoren auch abgefedert werden. Vor einem Jahr budgetierte der Stadtrat noch eine knappe Million Franken mehr Ertrag.

Höhere Investitionen

Ebenfalls rechnet der Stadtrat mit einer Steigerung von Investitionsausgaben. Waren 2022 noch rund 68 Millionen Franken vorgesehen, plant Chur 2023 mit 77 Millionen Franken.

Der grösste Betrag von 32,2 Millionen Franken fliesst dabei in die neue Schul- und Sportanlage an der Ringstrasse. Generell würden mit den Investitionen nächstes Jahr vor allem Kinder in Chur und die Energiewende unterstützt.

Dennoch will der Stadtrat ab 2024 die Investitionen drosseln. Gründe dafür seien ein weniger attraktives Zinsumfeld und Mehrausgaben für die Klimaziele ab 2050.