Der Grosse Rat von Appenzell Innerrhoden ist wieder komplett: Am Sonntag hat der Bezirk Oberegg seine sechs Vertreter gewählt. Die restlichen 44 Sitze waren schon vor zwei Wochen vergeben worden. Der Frauenanteil sinkt von 28 auf 24 Prozent.
Der Innerrhoder Grosse Rat setzt sich aus 50 Mitgliedern zusammen. Diese werden in den sechs Bezirken gewählt. Jeder Bezirk hat Anspruch auf vier Sitze. Die verbleibenden Sitze werden aufgrund der Bevölkerungszahlen der einzelnen Bezirke verteilt. Die Bezirksgemeindeversammlungen finden einmal pro Jahr statt. Dabei werden offene Wahlen abgehalten.
Wie jedes Jahr fanden eine Woche nach der Landsgemeinde im inneren Landesteil die Bezirksgemeinden statt – quasi die Gemeindeversammlungen. Der innere Landesteil umfasst die fünf Bezirke Appenzell, Schwende, Rüte, Gonten und Schlatt-Haslen. Im sechsten Bezirk Oberegg, der als äusserer Landesteil bezeichnet wird, wurde am 19. Mai an der Urne abgestimmt.
Ademi und Tobler neu gewählt
Der Bezirk Oberegg hatte für die Amtsdauer 2019 bis 2023 sechs Sitze zu vergeben. Neu in den Grossen Rat gewählt wurden Elias Tobler und Erol Ademi. Letzterer wird den Platz von Sonja Spirig Pfeiffer oder Andreas Eisenhut einnehmen, die aus dem Rat ausscheiden.
Ademi ist ein «exotischer» Name im Innerrhoder Parlament, wo die Mitglieder überwiegend Namen wie Manser, Inauen, Fässler und Sutter tragen. Erol Ademi sitzt seit 2017 auch im Bezirksrat von Oberegg. In der Exekutive ist er zuständig für die Liegenschaften. Am Sonntag wurde er mit dem drittbesten Resultat wiedergewählt.
Ausserrhoden: Ein Drittel Frauen
Insgesamt traten 13 von 50 Innerrhoder Grossrätinnen und Grossräten nicht mehr an. Der Anteil der Frauen verringerte sich von 14 auf 12. Mit einem Frauenanteil von 24 Prozent fällt Innerrhoden in der Ostschweiz auf Platz drei zurück.
In Appenzell Ausserrhoden gehörten die Frauen im März bei den Wahlen zu den Gewinnerinnen. Sie schafften sechs Sitze mehr als bis anhin. Neu sitzen 22 Frauen (34 Prozent) im 65-köpfigen Parlament. Im Thurgauer Grossen Rat sind es aktuell 25 Prozent, und im St. Galler Parlament sitzen nur gerade 18 Prozent Frauen.
Im Thurgau und im Kanton St. Gallen finden im nächsten Jahr die Erneuerungswahlen für die kantonalen Parlamente statt.
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