Öffentlicher VerkehrZürcher Regierungsrat soll Bahn-Ausbau im Weinland prüfen
fn, sda
30.8.2021 - 08:55
Keinen Hinke-Takt zwischen Winterthur und Schaffhausen mehr, durchgehende Doppelspur auf dieser Strecke und eine Verbindung zwischen den beiden Weinländer Bahnlinien: Mit diesen Forderungen muss sich nun der Zürcher Regierungsrat befassen. Der Kantonsrat hat eine Einzelinitiative unterstützt, die einen Ausbau des Bahnverkehrs im Weinland fordert.
fn, sda
30.08.2021, 08:55
30.08.2021, 11:59
SDA
Das Parlament hat am Montag die Einzelinitiative eines Bürgers aus Adlikon mit 63 Stimmen unterstützt. 60 waren für die Unterstützung notwendig. Somit muss sich nun der Regierungsrat mit dem Forderungskatalog befassen und einen Bericht dazu verfassen. Dann kommt das Thema erneut in den Kantonsrat.
Auslöser für die Einzelinitiative war die mehrwöchige Sperrung der historischen Thurbrücke bei Ossingen, als deren Tragfähigkeit überprüft werden musste.
Diese Sperrung habe die ungünstige Linienführung im Weinland drastisch aufgezeigt, sagte Einzelinitiant Linus Meier in der Debatte. Während mehrerer Wochen mussten die Passagiere auf einen Bus umsteigen. Einen Umweg konnte die S-Bahn nicht fahren, weil es keine Verbindung zur Strecke von Winterthur nach Schaffhausen gibt.
Bereits in den 1950er-Jahren war eine solche Verbindung ein Thema in der Politik. Gebaut wurde sie allerdings nie. Die Linienführung im Norden des Kantons ist heute noch so wie zu Zeiten der Nationalbahn im 19. Jahrhundert.
Neben einer Verbindungsstrecke zwischen den beiden Linien fordert die Einzelinitiative auch durchgehende Doppelspur zwischen Winterthur und Schaffhausen sowie ein Ende des Hinke-Taktes.
Doppelspur im Richtplan vorgesehen
«Diese Einzelinitiative ist ein guter Anlass, die Verbindungen ins Weinland wieder einmal zu analysieren», sagte SP-Kantonsrat Felix Hoesch (Zürich). Für ihn ist klar, dass der Hinke-Takt behoben werden muss. «Sonst werden wir den ÖV-Anteil im Weinland nicht steigern können.»
Die Grünen hingegen waren für einmal nicht dafür, den ÖV zu fördern. «Das Weinland ist keine Boomregion», gab Thomas Schweizer (Hedingen) zu bedenken. «Wollen wir das Wachstum wirklich befeuern?» Wachstum solle in städtischen Gebieten stattfinden, nicht auf dem Land. Die Grünen unterstützten den Vorstoss deshalb nicht.
Konrad Langhart (Die Mitte, Stammheim) äusserte berechtigte Zweifel, dass der Kanton Zürich auf eigene Faust neue Verbindungen bauen kann. «Dafür ist der Kanton nicht zuständig.» Einer Verbindung der beiden Linien steht er deshalb kritisch gegenüber. Der Ausbau der Doppelspur solle aber geprüft werden.
Gleicher Meinung war Paul Mayer (SVP, Marthalen). Die Einzelinitiative verlange Geld vom Kanton. «Dieses muss jedoch aus anderen Töpfen fliessen.»
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