Hochbetrieb bei Polizei und Feuerwehr: Das Sturmtief "Burglind" hat am Mittwoch auch im Kanton Zürich getobt. Umgestürzte Bäume blockierten Strassen, Bahn- und Buslinien. Am Zürichsee fiel gebietsweise der Strom aus, und am Flughafen wurden Flüge umgeleitet. Etliche Flugzeuge mussten durchstarten.
Bei der Kantonspolizei liefen die Telefone heiss, weil die Notrufe fast im Minutentakt eingingen. Bis zum frühen Nachmittag waren es mehr als 230 Meldungen wegen des Sturms, wie es in einer Mitteilung heisst. Wie hoch der entstandene Sachschaden ist, steht noch nicht fest.
Vor allem wegen umgefallener Bäume und Bauabschrankungen wurde die Polizei aufgeboten. Verkehrsschilder, Abfallcontainer, Ziegel, Blachen und andere Gegenstände machten sich selbständig, und auch ein Trampolin flog durch die Luft. Der Sturm löste aber auch mehrere Alarmanlagen aus.
Parkierte Personenwagen wurden von umgefallenen Bäumen oder herabfallenden Ästen beschädigt. Ausserdem legte der Sturm Lichtsignal-Anlagen lahm, und es fielen diverse Bus- und Bahnlinien aus. Im Zürcher Kreis 7 drohte eine Kupferabdeckung von einem Dach geweht zu werden. Schutz & Rettung (SRZ) holten sie sicherheitshalber herunter.
Die Einsatzleitzentrale von Schutz & Rettung disponierte von 6.30 bis 16 Uhr im Kanton Zürich über 600 Feuerwehreinsätze, wie SRZ am Mittwochabend mitteilte. In der Stadt Zürich leisteten die Berufs- und Milizfeuerwehr im gleichen Zeitraum rund 50 Einsätze.
Die Einsatzleitzentrale, die nebst der Notrufnummer 118 (Feuerwehr) auch die Notrufnummer 144 (Sanität) für die vier Kantone ZH, SH, SZ und ZG entgegennimmt, disponierte im genannten Zeitraum auch noch rund 150 Rettungsdienst-Einsätze.
Flüge annulliert oder umgeleitet
Besonders stark blies der Wind auf dem Uetliberg, wo MeteoSchweiz Böen mit Geschwindigkeiten zwischen 150 bis 170 km/h verzeichnete. Am Flughafen tobte der Sturm zwar deutlich weniger stark, doch auch hier sorgte "Burglind" mit Böen von über 83 km/h für Verspätungen und Ausfälle.
Insgesamt mussten rund 40 Flüge annulliert werden, mindestens sieben wurden umgeleitet, wie eine Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur sda sagte. Etliche Flugzeuge mussten durchstarten. Am Nachmittag normalisierte sich die Lage allmählich, doch die Auswirkungen eines so turbulenten Tages sind bis Betriebsende spürbar.
Bäume stürzen auf Hochspannungsleitungen
Weil gleich mehrere Bäume auf zwei Hochspannungsleitungen der Axpo stürzten, gab es am rechten Zürichseeufer einen grossflächigen Stromausfall. Betroffen waren die Leitung von Stäfa nach Aathal sowie jene von Stäfa nach Herrliberg. Mehrere tausend Haushalte hatten daher ab etwa 11.30 Uhr für mehrere Stunden keinen Strom.
In Zumikon fiel ein Baum auf die Fahrleitung der Forchbahn, was zusammen mit dem Stromausfall in Stäfa zu Behinderungen im Bahnverkehr führte. Im Zürcher Oberland kippten durch Böen zwei Anhänger und in Adliswil fiel einer auf die Seite.
Auch auf den Autobahnen kam es zu Behinderungen. So sorgten auf der A1 bei Winterthur auf der Fahrbahn liegende Gegenstände für einen Reifenschaden bei einem Lastwagen. Auf der A3 in Thalwil und Pfäffikon SZ sowie auf der A52 bei Hinwil lagen Bäume auf der Fahrbahn und auf der A3 in Urdorf fiel ein Baugerüst auf die Strasse.
Wegen der Sturmwarnung wurde vorsorglich der Betrieb der Luftseilbahn Adliswil Felsenegg eingestellt und in der Stadt Zürich fielen die Polybahn und die Seilbahn Rigiblick aus. Einzelne Gemeinden sperrten exponierte Strassen durch Waldgebiete. Vom Sturm betroffen war auch die Schifffahrt und auf den Zürcher Seen wurden diverse Boote losgerissen.
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