Eindämmung geglückt? Keine weiteren Japankäfer im Kanton Zürich gesichtet

SDA, gbi

2.8.2023 - 14:40

Gefährlicher Schädling: So erkennst du den invasiven Japankäfer

Gefährlicher Schädling: So erkennst du den invasiven Japankäfer

Über Italien ist der Japankäfer in die Schweiz vorgedrungen. Nun wurde im Kanton Zürich die erste Population nördlich der Alpen entdeckt. Wie du den Käfer erkennst und was du dann tun solltest, erfährst du im Video.

28.07.2023

Die Eindämmung des schädlichen Japankäfers in Kloten war offenbar ein Erfolg: Seit dem Insektizid-Einsatz wurden keine weiteren Exemplare mehr gefunden, Meldungen aus der Bevölkerung entpuppten sich als Fehlalarm.

SDA, gbi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • In Kloten ist die erste Japankäfer-Population nördlich der Alpen entdeckt worden.
  • Der Kanton Zürich hat darum am 25. Juli Massnahmen ergriffen, um den Schädling zu stoppen.
  • Wie sich nun zeigt, hatte die Bekämpfung offenbar Erfolg: Seit dem Einsatz von Pestizid seien keine neuen Japankäfer mehr gefunden, teilt die kantonale Baudirektion mit.

Womöglich ist es gelungen, die Ausbreitung des Japankäfers im Kanton Zürich zu stoppen.

Insgesamt seien bisher zwar rund 200 Meldungen über mögliche Japankäfer eingegangen, vorwiegend aus Kloten, aber auch aus umliegenden Gemeinden und dem restlichen Kanton, teilte die kantonale Baudirektion am Mittwoch der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.

Doch alle mutmasslichen Japankäfer-Sichtungen erwiesen sich als falsch. Meist seien ähnlich aussehende Rosenkäfer gemeldet worden. Der Rest seien Wanzen gewesen.

Fallen bleiben aufgestellt

Bis auf Weiteres war die Vernichtungsaktion von vergangener Woche also erfolgreich. Erst im kommenden Jahr, also in der nächsten Flugsaison des Käfers, wird sich aber zeigen, wie wirksam die Massnahmen längerfristig sind. Es sind weiterhin Fallen aufgestellt. Der Bund führt dazu ein Monitoring durch.

Bis jetzt ist die Eindämmung des Japankäfers in Kloten geglückt. Die in den vergangenen Tagen gemeldeten Käfer entpuppten sich alle als Rosenkäfer oder Wanzen. (Symbolbild)
Bis jetzt ist die Eindämmung des Japankäfers in Kloten geglückt. Die in den vergangenen Tagen gemeldeten Käfer entpuppten sich alle als Rosenkäfer oder Wanzen. (Symbolbild)
Keystone

Die Baudirektion betonte erneut die Verhaltensregeln. In Kloten darf bis auf Weiteres kein Rasen bewässert werden, um die Eiablage der Käfer zu erschweren. Grüngut, Kompost und Pflanzenerde dürfen zudem nicht aus Kloten wegtransportiert werden. Dies gilt auch für die 5-Kilometer-Pufferzone um Kloten herum.

Aus Norditalien oder dem Tessin eingeschleppt

Weil es sich bei der Japankäfer-Population in Kloten, die vergangene Woche entdeckt wurde, um die erste nördlich der Alpen handelt, ist deren Bekämpfung besonders wichtig. Werden die Käfer nicht vernichtet, droht eine langsame, aber stete Ausbreitung in der Region und auch in Nachbarländern.

Wie die Käfer nach Kloten gelangten, ist derzeit nicht bekannt. Eine Analyse des Erbguts soll in den kommenden Wochen Rückschlüsse auf die Herkunft ermöglichen. Am wahrscheinlichsten ist, dass sie über den Landweg aus Norditalien oder dem Tessin eingeschleppt wurden.

Die gefrässigen Japankäfer haben mehr als 300 Wirtspflanzen, sie sind also wenig wählerisch. Sie befallen unter anderem Beeren, Obstbäume, Weinreben oder Mais, aber auch Rosen und Bäume wie Ahorn, Birken oder Linden und richten grosse Schäden an.