MobilitätKantonsrat will Billettverkauf in Regionalbussen abschaffen
leph, sda
21.2.2022 - 11:36
Die Chauffeure der Regionalbusse im Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) sollen künftig keine Billette mehr verkaufen. Als Ersatz soll ein unter anderem telefonischer Verkauf angeboten werden. Das hat der Kantonsrat beschlossen.
Keystone-SDA, leph, sda
21.02.2022, 11:36
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Die Abschaffung des Billettverkaufs in den Regionalbussen im Kanton Zürich sorgte am Montag für Diskussionen im Kantonsrat. Der Rat lehnte einen Minderheitsantrag der SP, den Billettverkauf in Bussen nicht ganz abzuschaffen, sondern lediglich einzuschränken, mit 96 zu 58 Stimmen ab.
«Das ÖV-Billett auf Papier stirbt aus», sagte Markus Bärtschiger (SP, Schlieren). Dabei gingen jedoch diejenigen Passagiere vergessen, die kein Mobiltelefon hätten, um ein Billett zu lösen. Der Antrag, der auch von den Grünen unterstützt wurde, forderte die Beibehaltung einer Möglichkeit, Billette vor Ort zu kaufen und bar zu bezahlen.
Der Mehrheitsantrag der vorberatenden Kommission für Energie, Verkehr und Umwelt (KEVU), dem der Rat zustimmte, sieht lediglich vor, dass «nach einer einfachen Vertriebsmöglichkeit in den Bussen» gesucht werden soll. Auf jeden Fall angeboten werden soll ein telefonischer Billettverkauf.
Auch die zuständige Regierungsrätin Carmen Walker Späh (FDP) sprach sich gegen die Beibehaltung des Billettverkaufs in den Bussen aus. Papierbillette und Bargeld in allen Bussen anzubieten sei teuer und unwirtschaftlich. Zudem leide die Fahrplanstabilität unter dem Verkauf.
Der Vorlage zur ZVV-Strategie 2024-27, die Vorgaben zur mittel- und langfristigen Entwicklung von Angebot und Tarif macht, stimmte der Kantonsrat ohne Gegenstimme bei einer Enthaltung zu.
Rahmenkredit für ZVV unumstritten
Auch der Rahmenkredit des Zürcher Verkehrsverbunds für die Fahrplanperiode 2022/23 in der Höhe von 870,5 Millionen Franken stiess im Rat nicht auf Widerstand. Der Kostendeckungsgrad im ZVV ist infolge der Coronapandemie jedoch von knapp 70 Prozent auf knapp 60 Prozent gesunken.
«Früher waren es übervolle Züge, die uns Sorgen gemacht haben, jetzt sind es die halbleeren Züge», sagte Walker Späh. Aber die Welt werde sich weiter drehen und der ÖV das Rückgrat der Mobilität im Kanton Zürich bleiben.
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