Coronavirus – SchweizMehr Covid-19-Ansteckungen bei 20- bis 40-Jährigen im Kanton Zürich
SDA
26.6.2020 - 11:48
Im Kanton Zürich haben sich in den vergangenen Wochen vermehrt Personen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren mit Covid-19 angesteckt. Die meisten Ansteckungen passierten im Umfeld von Familie, Arbeit und Schule.
Zu Beginn der Corona-Epidemie lag der Schwerpunkt der Ansteckungen in der Altersgruppe der über 50-Jährigen. In den vergangenen zwei Wochen hingegen hat sich dieser im Kanton Zürich auf die Altersgruppe der 20 bis 40-Jährigen verschoben, wie Stefan Neubert, Verantwortlicher für die Datenanalyse in der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich, am Freitag vor den Medien sagte.
Bei den über 50-Jährigen ist die Zahl der verzeichneten Neuansteckungen unterdurchschnittlich. «Das zeigt, dass diese Altersgruppe sich entsprechend schützt», sagte Neubert. Auch bei den Jugendlichen seien die Zahlen nicht überdurchschnittlich.
Der in den vergangenen rund zwei Wochen festgestellte Trend zu steigenden Fallzahlen sei nicht dramatisch. «Aber es ist sicher richtig, kritisch hinzuschauen.»
Am vergangenen Mittwoch wurden 16 positiv getestete Personen gemeldet. So viele wie seit Anfang Mai nicht mehr. Und auch auf Wochenbasis betrachtet haben sich die Zahlen seit dem Tiefstpunkt, der ungefähr Mitte Juni verzeichnet wurde, wieder erhöht.
Keine Infektionsherde entdeckt
Die Ansteckungen erfolgen gemäss Kantonsärztin Christiane Meier häufig im Umfeld von Familie, Arbeit und Schule. Eigentliche Infektionsherde oder gar einzelne Anlässe, bei der sich sehr viele Leute angesteckt haben, seien keine festgestellt worden. «Solche Häufungen würden wir im Rahmen des Contact Tracing feststellen können.»
Es liegen laut Meier keine Erkenntnisse bezüglich Ansteckungen an den teils grösseren Demonstrationen der vergangenen Wochen vor. «Aber es ist klar, dass solche Demonstrationen grundsätzlich gute Ansteckungsherde und deshalb aus infektiologischer Sicht nicht sinnvoll sind», sagte sie.
Rickli will keine Maskenpflicht im ÖV
Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) äusserte sich ablehnend bezüglich einer Maskenpflicht im ÖV. «Derzeit sehen wir keinen Bedarf dafür. Ich glaube auch nicht, dass die Zürcherinnen und Zürcher angesichts der eher tiefen Fallzahlen mitmachen würden», sagte sie. Man setze diesbezüglich weiterhin auf Eigenverantwortung. Sollten die Zahlen deutlich steigen, müsste man die Situation neu beurteilen.
In den vergangenen Tagen wurden in der Schweiz mehrere Personen, die aus Balkanländern zurück in die Schweiz gereist sind, positiv getestet. «Mit Blick auf die bevorstehenden Sommerferien bereitet uns das Sorgen», sagte Meier. Laut Rickli steht der Kanton Zürich diesbezüglich in engem Austausch mit dem Bund.
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