GesundheitUniversitätsspital Zürich mit turbulentem Jahr durch Pandemie
om, sda
9.2.2021 - 13:16
Das Universitätsspital Zürich (USZ) blickt auf ein turbulentes Jahr 2020 zurück. Wegen der Coronakrise gab es einen Einbruch der Fallzahlen. Die Leistungen gingen zum ersten Mal seit Jahren zurück. Die Scharte liess sich bis Jahresende nicht auswetzen: Unter den Strich verlor das Spital 48 Millionen Franken.
Der Umsatz belief sich auf 1,45 Milliarden Franken, wie das USZ am Dienstag mitteilte. Das ist ein geringer Rückgang um 1,6 Prozent. In der Rechnung gab es besonders deutliche Bremsspuren in den Monaten April, November und Dezember.
Den Rückgang verzeichnete das USZ vor allem bei den stationären Patientinnen und Patienten, abgeschwächt aber auch bei den ambulanten Leistungen. So nahm die Zahl der stationären Austritte um 10,2 Prozent ab. Der Einbruch im Frühling wurde durch den im Lockdown verfügten Stopp von Wahleingriffen verursacht.
933 Covid-19-Fälle behandelt
Aber auch im weiteren Verlauf des Jahres konnten nicht so viele Operationen durchgeführt werden wie üblich, da OP-Personal auf den Intensivstationen für die Covid-19-Patienten gebraucht wurde. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 933 Covid-19-Fälle im USZ behandelt, wie Finanzdirektor Hugo Keune vor den Medien sagte. Viele davon waren komplexe Fälle.
Insgesamt stieg die Schwere der im Spital behandelten Fälle auf sehr hohem Niveau noch weiter an. Dabei sank die durchschnittliche Aufenthaltsdauer gegenüber dem Vorjahr von 6,55 auf 6,49 Tage.
Die Corona-Pandemie hat sich jedoch nicht nur auf die Zahlen, sondern auch auf das Personal ausgewirkt. Und «es ist noch nicht vorbei», sagte Spitaldirektor Gregor Zünd. Als Ausgleich für die aussergewöhnliche Belastung erhalten alle Mitarbeitenden einen freien Tag an ihrem Geburtstag. Für Entlastung sorgten unter anderem eine Stress-Hotline, Teambesprechungen, Pausenverpflegung und Massagen.
Projekte wie geplant umgesetzt
Trotz der Pandemie konnte das USZ seine geplanten Projekte umsetzen, wie etwa die zentrale Sterilisationseinheit in Schlieren oder das Gesundheitszentrum USZ Flughafen. Hier werden heute bereits rund 850 Patientinnen und Patienten täglich ambulant behandelt.
Der Betriebsaufwand des USZ stieg um 4,2 Prozent und damit, wegen der umgesetzten Grossprojekte, im geplanten Rahmen. Ein ungeplanter Anteil ist auch auf die Covid-19-Pandemie zurückzuführen. Vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen belief sich der Betriebsgewinn (EBITDA) auf 30,6 Millionen Franken, 80,5 Millionen tiefer als 2019.
Das hat auch in der Bilanz Spuren hinterlassen. Doch das USZ verfügt über ausreichend Eigenmittel, wie Keune sagte. Wenn Regierungs- und Kantonsrat dies genehmigen, soll der Verlust den freien Reserven belastet werden.
Weiterentwicklung der Unternehmenskultur
Neben den Auswirkungen der Pandemie hatte das USZ im vergangenen Jahr mit Skandalen an drei Kliniken zu kämpfen, unter anderem in der Herzchirurgie. Ein Teil der Untersuchungen dauert noch an, doch alle betroffenen Kliniken stehen unter einer neuen Leitung, wie Zünd sagte. Es sei wieder Ruhe eingekehrt.
Als weitere Massnahmen wurde unter anderem eine Whistleblower-Plattform geschaffen, auf der anonyme Meldungen an eine externe Stelle erfolgen können. Ausserdem wird ein Verhaltenskompass entwickelt.
Erste Erfolge konnte Laetitia Dacorogna, Leiterin der neu geschaffenen Stelle «Diversitiy & Inclusion», vermelden. So stieg der Anteil der Frauen unter den leitenden Ärztinnen und Ärzte und bei den Beförderungen.
Zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden flexible Arbeitszeitmodelle gefördert und beispielsweise alle Vollzeitstellen mit einem Beschäftigungsgrad von 80 bis 100 Prozent ausgeschrieben.
Armeechef Süssli: «Wir können alle Rechnungen bezahlen»
Wegen des langsameren Anstiegs des Bundesbudgets fehlen der Armee insgesamt 11,7 Milliarden Franken. Das sagte Armeechef Thomas Süssli am Donnerstag in Bern vor den Medien. Er äusserte sich zu Berichten über ein Milliardenloch im Armeebudget.
01.02.2024
Gegen Rechtsextremismus: Zehntausende Menschen bei Demo in Hannover
Bundesweit demonstrieren Menschen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie. Allein in Hannover sind am Samstag Zehntausende Menschen auf die Strasse gegangen.
20.01.2024
Rund 350 Demonstrierende fordern Ende des WEF
Rund 350 Demonstrierende haben am Sonntag auf dem Postplatz in Davos Klimagerechtigkeit und das Ende des Weltwirtschaftsforums (WEF) gefordert. Die Demonstrantinnen und Demonstranten forderten das Ende des WEF, Klimagerechtigkeit und einen Stopp der Macht von Grosskonzernen. Juso Schweiz Präsident Nicola Siegrist gab in seiner Rede den «Reichen und Mächtigen» ausserdem die Schuld an dem letztjährigen wärmsten Jahr seit Messbeginn. Die Klimaproblematik geriet aber kurzerhand in den Hintergrund als Siegrist im Nahost-Konflikt klar Stellung bezog und die Protestierenden zu «Free-Palästina»- Rufen aufforderte. Nicht alle riefen mit.
14.01.2024
Armeechef Süssli: «Wir können alle Rechnungen bezahlen»
Gegen Rechtsextremismus: Zehntausende Menschen bei Demo in Hannover