Vom Schützenhaus zum Pfadihaus: Freistehende Schützenhäuser sollen vermehrt für öffentliche Nutzungen wie Clublokale freigegeben werden. Der Kantonsrat hat am Montag ein entsprechendes Postulat von FDP, SVP und CVP mit 107 zu 58 Stimmen überwiesen.
Weil im Kanton Zürich viele Schützenvereine fusionieren, gibt es zunehmend leer stehende Schützenhäuser. In den meisten Fällen gehören diese Häuser den Gemeinden. Diese müssen die Kugelfänge sanieren und die Gebäude danach rückbauen.
So verlangt es die Baudirektion, denn die Schützenhäuser stehen meist in der Landwirtschaftszone. Fällt ihr Zweck, also die Nutzung als Schützenhaus weg, soll das Land wieder bewirtschaftet werden, weshalb eine Umnutzung bisher verboten war.
Dies wollen FDP, CVP und SVP nun ändern. Diese Anlagen seien in der Regel gut mit Wasser, Abwasser und Strom erschlossen, schreiben sie in ihrem Postulat. Solche Häuser würden sich deshalb gut für eine Umnutzung zum Jugendtreff oder Pfadiheim eignen. Der Kanton solle doch Ausnahmen bewilligen, forderten sie.
Grüne und Linke fürchten Siedlungsbrei
Gegen solche Umnutzungen war die linke und grüne Ratsseite. Die Grünen fürchteten, dass bei solchen Umnutzungsprojekten dann bald auch Parkplätze gefordert würden.
Auch GLP und SP fürchteten, dass der «Siedlungsbrei» dadurch zunehmen könnte. Zudem fordere es die Raumplanung des Bundes, dass Bauzone und Nicht-Bauzone getrennt seien, gaben sie zu bedenken. Weil sie – zumindest bis zum Antritt des neu gewählten Kantonsrates – aber noch in der Minderheit sind, konnten sie sich nicht durchsetzen.
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