Bis beim Zürcher Entsorgungswesen Ruhe einkehrt, dürfte es noch einige Zeit dauern. Die Stadt hat verschiedene Massnahmen ergriffen, um die Dienstabteilung wieder in den Griff zu bekommen. Die Emus, die vom Stadtrat nie genehmigt wurden, brauchen nun ein neues Zuhause.
Das oberste Ziel für Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) ist es, dass Entsorgung + Recycling (ERZ) künftig alle Regeln und Gesetze einhält. Sie rechnet damit, dass der Veränderungsprozess noch ein oder zwei Jahre in Anspruch nehmen wird.
«Es könnten auch noch weitere Probleme zum Vorschein kommen», sagte sie bei der Präsentation des externen Untersuchungsberichts. Dies sei abhängig davon, was die Strafverfahren und der Bericht der Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) ergeben.
Intern wurde die Stadt bereits tätig, um weitere Debakel zu verhindern: neue Geschäftsleitung, Reorganisation des Controllings und korrekte Submissionen. Die Schwarzen Kassen wurden aufgelöst, die auf eigene Faust angeschafften Dienstfahrzeuge verkauft.
Vögel ohne rechtliche Grundlage
Das nicht öffentliche und nie genehmigte Museum für alte Kehrichtwagen wird aufgelöst. Was mit den Fahrzeugen passieren wird, ist noch unklar. Sie stehen derzeit in einer Halle des Ausbildungszentrum «ara glatt».
Keine Zukunft bei der Stadt Zürich haben auch die fünf Emus. ERZ hatte die Laufvögel im Jahr 2012 vom Zoo Zürich übernommen, weil dieser keinen Platz mehr für sie hatte. Allerdings hatte der ERZ nie den Auftrag, diese Emus zu übernehmen und zu halten, wie Mauch betonte. Diese Vögel hätten «keine rechtliche Grundlage».
Seit der fristlosen Entlassung von ERZ-Direktor Urs Pauli unternahm die Stadt mehrere Anläufe, um die Tiere an einen geeigneten Platz abzugeben. Dies erweist sich aber als schwierig. Die Emus leben nach wie vor bei der Kläranlage und warten auf Interessenten.
Der Wirbel belastet die Mitarbeiter. Gemäss Mauch werden sie oft bei der Arbeit auf der Strasse oder in der Freizeit auf die Verfehlungen bei ERZ angesprochen. «Diese Leute leisten tagtäglich sehr gute Arbeit. Sie sind für die Probleme nicht verantwortlich.»
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