Coronavirus – Schweiz Zürcher Spitäler verlangen Kompensation für Einnahmeausfälle

SDA

2.6.2020 - 10:18

Wegen der Corona-Krise durften viele andere medizinische Therapien oder Eingriffe nicht vorgenommen werden. (Symbolbild)
Wegen der Corona-Krise durften viele andere medizinische Therapien oder Eingriffe nicht vorgenommen werden. (Symbolbild)
Source: KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Die Coronakrise hat ein Millionen-Loch in die Kassen der Zürcher Spitäler gerissen. Der Verband Zürcher Krankenhäuser (VZK) rechnet mit Einnahmeausfällen von 150 bis 460 Millionen Franken und verlangt eine Kompensation, um die Gesundheitsversorgung und Arbeitsplätze zu sichern.

Im Vergleich zum jährlichen Betriebsgewinn aller Zürcher Listenspitäler von 85 Millionen Franken zeige sich die Dramatik der Lage, teilte der VZK am Dienstag mit.

Die Bereitstellung von Isolierstationen und zusätzlichen Intensivbetten mit Beatmungsgeräten habe zu ungedeckten Mehrkosten geführt. Zudem sei die Behandlung der Covid-19 Patienten nicht kostendeckend. Den grössten Einfluss auf das Loch in der Kasse der Zürcher Spitäler habe jedoch das von Bund und Kanton verordnete Behandlungs- und Operationsverbot.

Zwischen den 21. März und dem 26. April durften die Spitäler keine nicht dringenden Eingriffe und Therapien durchführen. Nach einer Erhebung unter den VZK-Mitgliedern erlitten die Zürcher Spitäler im März und April einen Einnahmeausfall von 190 Millionen Franken. Je nach Szenario rechnet der Verband bis Ende des Jahres mit einem Ausfall von 150 bis 460 Millionen Franken.

Im optimistischen Fall könne ein Teil der ausgefallenen Behandlungen nachgeholt werden, heisst es in der Mitteilung. Im pessimistischen Fall bleibe das Behandlungsniveau wegen der in Kraft bleibenden Corona-Sicherheitsmassnahmen unterdurchschnittlich. Das vergrössere den Einnahmeausfall von Monat zu Monat.

«Kanton in der Verantwortung»

Die Spitäler könnten durch das Behandlungs- und Operationsverbot verursachte Millionenausfälle nicht tragen. Auch die vorordneten Mehrkosten müssten kompensiert werden, fordert der VZK.

«Die Spitäler erwarten, dass der Kanton seine Verantwortung wahrnimmt und zumindest subsidiär für die fehlenden Mittel geradesteht. Das ist notwendig, damit die Gesundheitsversorgung gewährleistet ist und die Arbeitsplätze gesichert sind», sagt VZK-Präsident Christian Schär laut Mitteilung.

Der VZK vertritt 31 Institutionen, die rund 34'800 Mitarbeitende beschäftigen und einen Umsatz von jährlich rund 5,3 Milliarden Franken erzielen.

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