Dubiose Millionen-ZahlungAnklage fordert 20 Monate Freiheitsstrafe für Blatter und Platini
ss, sda
15.6.2022 - 12:50
Blatter: «Ich habe mir nichts vorzuwerfen»
Die Ex-Präsidenten des Weltfussballverbands (Fifa) und des europäischen Fussballverbands (Uefa), Joseph Blatter und Michel Platini, stehen seit dem 8. Juni 2022 wegen einer verdächtigen Zwei-Millionen-Zahlung vor dem Bundesstrafgericht.
08.06.2022
Die Bundesanwaltschaft glaubt den Unschuldsbehauptungen Joseph Blatters und Michel Platinis nicht. Sie fordert für die beiden Ex-Fussballfunktionäre eine bedingte Freiheitsstrafe von 20 Monaten.
Keystone-SDA, ss, sda
15.06.2022, 12:50
15.06.2022, 13:37
SDA/uri
Die Bundesanwaltschaft fordert sowohl für den Ex-Fifa-Präsidenten Joseph Blatter als auch für den Ex-Uefa-Präsidenten Michel Platini eine bedingte Freiheitsstrafe von einem Jahr und acht Monaten. Platini soll zudem eine Ersatzzahlung von rund 2,2 Millionen Franken leisten.
Blatter sei des Betrugs, allenfalls der Veruntreuung oder der ungetreuen Geschäftsbesorgung sowie der Urkundenfälschung schuldig zu sprechen, erklärte Bundesstaatsanwalt Thomas Hildbrand am Mittwoch vor Bundesstrafgericht. Platini beschuldigte er der gleichen Delikte.
«Nicht den Hauch von Reue»
Bei beiden Angeklagten sei «nicht den Hauch von Reue» auszumachen, hielt Hildbrand fest. «Blatter und Platini konnten sich frei für oder gegen das Recht entscheiden.» Sie hätten sich «ohne triftigen Grund» für das Unrecht entschieden, fuhr Hildbrand fort. Das Absprechen der beiden zeuge von einer «nicht unbeachtlichen kriminellen Energie».
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Dass die Zwei-Millionen-Zahlung an Platini auf einer Abmachung beruhe, sei eine Schutzbehauptung der Beschuldigten, sagte Hildbrand zu Beginn seines Plädoyers.
Beschuldigte weisen Vorwürfe zurück
Die Bundesanwaltschaft wirft Blatter und Platini Betrug vor. Blatter soll die Zahlung für angebliche Beraterdienste Platinis für die Fifa zwischen Juli 1998 und Juni 2002 gutgeheissen haben. Die Bundesanwaltschaft sieht keine rechtliche Grundlage für diese Zahlung.
Die beiden Beschuldigten haben die Vorwürfe in der vergangenen Woche vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona in aller Deutlichkeit zurückgewiesen. Platini sieht in der Anklage ein Komplott, das dazu gedient habe, ihn als Fifa-Präsidenten zu verhindern und den Weg für Gianni Infantino freizumachen.
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