Urs Fischers Märchen bei Union Berlin ist vorbei. Letzte Woche kam es nach 14 sieglosen Spielen in Serie zur Trennung. Einem Medienbericht zufolge war das aber nicht im Sinne des Klubs, sondern der Wunsch des Schweizers.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Urs Fischer führte Union Berlin von der 2. Bundesliga in die Champions League. Letzte Woche kam es zur Trennung – und die grosse Erfolgsstory zu einem Ende.
- Laut der «Sport Bild» wollte Klub-Boss Dirk Zingler eigentlich an Fischer festhalten, der Schweizer sah sich aber offenbar selbst nicht mehr dazu imstande, das Team wieder auf Kurs zu bringen.
- Dem Bericht zufolge will der Coach nun eine Pause einlegen. Er sehe sich ausserdem als Vereins- und nicht als Nationaltrainer.
«Auf der einen Seite bin ich enttäuscht, (...) traurig und auch ein bisschen verärgert. Auf der anderen Seite bin ich der Meinung, es ist richtig», sagte Urs Fischer letzte Woche bei seinem Abschied von Union Berlin und gewährte Einblicke ins entscheidende Gespräch, das er mit Union-Präsident Dirk Zingler hatte: «Wir haben nicht einmal viel gesprochen, irgendwo war beiden klar, dass das die Entscheidung sein muss.»
Nun berichtet die «Sport Bild», dass Zingler dem Trainer ursprünglich trotz der sportlichen Krise und 14 sieglosen Spielen in Folge bei dem Gespräch die volle Rückendeckung zusagen wollte. «Fischer wirkte jedoch nachdenklicher als sonst. Er beschrieb die Situation gnadenlos offen aus seiner Sicht und zählte auf, was er alles versucht habe, um die Wende zu schaffen», ist in der Sportzeitung zu lesen.
Einzel- und Team-Gespräche, andere Ansprachen vor Trainingseinheiten und Spielen, taktische und personelle Änderungen – nichts habe nachhaltig funktioniert. «Fischer kam zum Ergebnis: Vielleicht benötigt die Mannschaft einen anderen Trainer, um die Wende zu schaffen. Der Schweizer handelte im Sinne des Vereins – und verlor dadurch seinen Job», schreibt die «Sport Bild».
Vertrag läuft weiter – Fischer will wohl Pause einlegen
Der 57-Jährige ist zwar nicht mehr Trainer, sein Vertrag, den er im November 2022 vorzeitig bis Juni 2025 verlängert hatte, läuft aber erst mal weiter. Eine Entlassungs-Klausel mit festgelegter Abfindung gibt es gemäss der Zeitung nicht. Fischer verdient dem Bericht zufolge rund drei Millionen Euro pro Jahr. Will ihn in naher Zukunft ein anderer Verein engagieren, müsste wohl eine Ablösesumme mit Union Berlin ausgehandelt werden.
Laut der «Sport Bild» will Fischer aber erst mal «eine Pause einlegen». Die Zeit in Berlin habe Kraft gekostet. Und was, wenn der Posten des Schweizer Nati-Trainers bald vakant werden sollte? «Fischer sieht sich als Vereinstrainer», will die Zeitung wissen. Auch eine Rückkehr in die Bundesliga schliesse er nicht aus.