Emotionaler Abschied Fischer: «Ich bin enttäuscht, traurig und ein bisschen verärgert»

Von Luca Betschart

17.11.2023

Urs Fischer kehrte am Donnerstag noch einmal ins Stadion An der Alten Försterei zurück und verabschiedete sich von seinem langjährigen Arbeitgeber Union Berlin, dem er künftig vor dem TV die Daumen drückt.

Von Luca Betschart

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Urs Fischer verabschiedet sich am Donnerstag von den Union-Mitarbeitern und wendet sich in einem Interview mit emotionalen Worten an die Fans.
  • Der Schweizer und auch sein Co-Trainer Markus Hoffmann bezeichnen die Trennung als richtig, bedauern diese aber trotzdem.
  • Fischer drückt den Berlinern auch in Zukunft die Daumen und sagt: «Bleibt gesund. Und vor allem: Durchbrecht diese Negativspirale.»

Nach fünf Jahren nimmt die Erfolgsgeschichte zwischen Urs Fischer und Union Berlin am Mittwoch ein abruptes Ende. Weil die Unioner seit August keinen Sieg mehr einfahren können, entscheiden sich der Klub und sein Cheftrainer gemeinsam, die Zusammenarbeit zu beenden.

Für blue Sport-Experte Marcel Reif ist das nach der sportlichen Talfahrt unumgänglich. «Urs Fischer war der ideale Trainer für Union. Union war der ideale Klub für Urs Fischer, und dann hat sich einer dieser Player verändert. Das ist Union», sagt Reif und fügt an: «Wenn es nicht weitergeht, kannst du entweder die gesamte Mannschaft rauswerfen oder du trennst dich vom Trainer. In der Regel trennst du dich vom Trainer.»

Und so kehrt Fischer am Donnerstag noch einmal an seine langjährige Wirkungsstätte zurück, um sich im Stadion An der Alten Försterei zusammen mit Co-Trainer Markus Hoffmann mit einem gemeinsamen Frühstück von den Union-Mitarbeitern zu verabschieden.

Die richtige, aber keine gute Entscheidung

«Auf der einen Seite bin ich enttäuscht, dass wir, obwohl wir wirklich alles versucht haben, um diese Negativspirale zu durchbrechen, es nicht hinbekommen haben. Ich bin traurig und auch ein bisschen verärgert», lässt Urs Fischer in einem geposteten Video auf X tief blicken. «Auf der anderen Seite bin ich der Meinung, es ist richtig. Dieses Gespräch am Montagnachmittag mit dem Präsidenten, er hat von zwei Minuten gesprochen, dann wusste er es. Wir haben nicht einmal viel gesprochen, irgendwo war beiden klar, dass das die Entscheidung sein muss.»   

Fischer spürt aber bis zuletzt grossen Rückhalt im und rund um den Verein, was er besonders schätzt. «Wahnsinn, was wir hier erleben durften. Dafür bin ich dankbar. Das wird ein Teil meines Lebens sein, ein Teil meiner Geschichte», macht der Schweizer klar. «Am Schluss ist eine Entscheidung da. Die muss man dann auch akzeptieren. Für mich fühlt sie sich nach wie vor richtig an.»

«Ich werde die Daumen drücken»

Auch für Co-Trainer Hoffmann fühlt sich der Abschied zwar richtig, aber nicht gut an. «Gut ist ganz was anderes», sagt der 51-Jährige gerührt. «Ich möchte mich für fünfeinhalb Jahre bedanken, die fantastisch waren. Das wird immer in meinem Herzen bleiben.»

Das scheidende Duo unterstreicht zudem, dass man den Verein auch nach der Trennung unterstützen werde. «Danke euch allen, bleibt gesund. Und vor allem: Durchbrecht diese Negativspirale», sagt Fischer und weiss schon jetzt: «Ich werde sicher, wenn Union gegen Augsburg spielt, vor dem Fernseher sitzen und die Daumen drücken.»

Mehr zu Fischers Aus bei Union Berlin

Marcel Reif: «Fischer war der ideale Trainer für Union. Aber Union hat sich verändert.»

Marcel Reif: «Fischer war der ideale Trainer für Union. Aber Union hat sich verändert.»

Urs Fischer und Union Berlin gehen getrennte Wege. blue Sport Experte Marcel Reif erklärt, warum Fischer nicht mehr der ideale Trainer für Union war und weshalb er sich um den Schweizer keine Sorgen macht.

15.11.2023