Bundesliga Mehrere Herausforderer wollen taumelnde Bayern stürzen

pavo, sda

17.8.2023 - 05:01

Bayer statt Bayern? Wird Geheimfavorit Leverkusen mit Granit Xhaka in dieser Saison vielleicht sogar Meister?
Bayer statt Bayern? Wird Geheimfavorit Leverkusen mit Granit Xhaka in dieser Saison vielleicht sogar Meister?
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Bayern München scheint verwundbar, die Konkurrenz hat aufgerüstet und mittendrin sind zehn Schweizer zwischen Titelhoffnungen und Abstiegssorgen: Die 60. Bundesliga-Spielzeit verspricht Spannung.

Keine der Top-5-Ligen in Europa wurde in den letzten Jahren so sehr von einer Mannschaft dominiert wie die Bundesliga von Bayern München. Elfmal in Folge sicherte sich der Rekordmeister den Titel. Zuletzt bedurfte es nach einer verkorksten Saison mit vielen Baustellen auf und abseits des Platzes jedoch der gütigen Mithilfe von Borussia Dortmund respektive Mainz. Fraglich, ob die Münchner der Konkurrenz nochmals so eine Offerte anbieten, zumal mit Harry Kane jüngst jener Torgarant für 100 Millionen Euro verpflichtet wurde, den man an der Isar in der letzten Saison so schmerzlich vermisst hatte. Trotzdem scheinen die Münchner verwundbar.

Dortmund und Leipzig wittern Chance

Am ehesten wird Dortmund mit dem Schweizer Nationalgoalie Gregor Kobel zugetraut, die Bayern zu stürzen. Doch können die Westfalen die Trauer der verpassten Meisterschaft in Motivation und Energie umwandeln? Und: Wie sollen die Abgänge von Raphael Guerreiro und vor allem jener von Superstar Jude Bellingham kompensiert werden? Grosse Hoffnungen liegen in erster Linie nicht auf den Neuzugängen, sondern auf Trainer Edin Terzic. Der 40-Jährige schafft es wie keiner seit Jürgen Klopp, die schwarz-gelben Anhänger hinter sich zu bringen.

In den letzten Jahren mauserte sich Leipzig zur dritten Kraft hinter Bayern und dem BVB. Im Team von Marco Rose gab es diesen Sommer jedoch einen grossen Umbruch. Mit Josko Gvardiol, Konrad Laimer, Christopher Nkunku und Dominik Szoboszlai verloren die Leipziger ihre komplette Achse. Wiederum ist es den Verantwortlichen um Max Eberl gelungen, hochtalentierten Ersatz zu verpflichten und die Lücke zu schliessen. Im Supercup harmonierte die neu formierte Truppe bereits prächtig und zeigte den Bayern beim 3:0 die Grenzen auf.

Leverkusen startet als Geheimfavorit

Nach einer zuletzt schwierigen Spielzeit, in welcher Gerardo Seoane durch Xabi Alonso ersetzt wurde, dürfte auch Bayer Leverkusen wieder ganz vorne mitmischen. Mit Jonas Hofmann, Victor Boniface und Alejandro Grimaldo hat die «Werkself» im Sommer interessante Transfers getätigt. Der klingendste Name auf der Zugangsseite ist jedoch jener des Schweizer Nati-Captains Granit Xhaka. Er ist jenes Element, das Alonso bislang in seinem Team vermisste und das den Unterschied ausmachen kann.

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Ob Union Berlin mit dem Schweizer Trainer Urs Fischer und Christian Streichs Freiburger auch in der dritten Saison hintereinander um die Europacup-Plätze spielen können, bleibt abzuwarten. Zwar konnten beide Klubs ihre Mannschaft grossmehrheitlich zusammenhalten, Union hat sich gar klug verstärkt. Entscheidend dürfte aber sein, wie gut die Berliner (Champions League) und Freiburger (Europa League) die neuerliche Dreifachbelastung wegstecken. Dass die Spieler ihre Bodenhaftung trotz europäischer Sternstunden behalten, dafür sorgen die beiden charismatischen Trainer, denen Disziplin mit das Wichtigste ist.

Seoanes schwierige Aufgabe in Gladbach

Aus Schweizer Sicht besonders interessieren dürfte das Abschneiden von Borussia Mönchengladbach. Die Fohlen, bei denen mit Gerardo Seoane nicht nur der Trainer einen Schweizer Pass besitzt, sondern auch der neue Captain Jonas Omlin und der abwanderungswillige Nico Elvedi, haben eine schwierige Zeit hinter sich. Nach glorreichen Jahren mit Champions League klassierten sich die Gladbacher zuletzt zweimal im 10. Rang. Im Sommer verliessen mit Jonas Hofmann, Marcus Thuram, Lars Stindl und Ramy Bensebaini die vier erfolgreichsten Torschützen den Klub. Eine bessere Klassierung als in den letzten beiden Saisons wäre für Seoane mit der runderneuerten Mannschaft bereits ein Erfolg.

Wolfsburg mit Neuzugang Cédric Zesiger sowie Mainz mit Captain Silvan Widmer und Edimilson Fernandes könnten im Optimalfall im Kampf um die Europacup-Plätze mitreden. Für Ruben Vargas in Augsburg, Noah Loosli in Bochum und Filip Stojilkovic bei Aufsteiger Darmstadt geht es primär um den Klassenerhalt.

Die Schweizer Bundesliga-Legionäre

Nico Elvedi (Mönchengladbach), Edimilson Fernandes (Mainz), Gregor Kobel (Dortmund), Noah Loosli (Bochum), Jonas Omlin (Mönchengladbach), Filip Stojilkovic (Darmstadt), Ruben Vargas (Augsburg), Silvan Widmer (Mainz), Granit Xhaka (Leverkusen), Cédric Zesiger (Wolfsburg).

So verlief die Saison 2022/23

  • Meister: Bayern München
  • Champions League: Dortmund (2.), Leipzig (3.), Union Berlin (4.)
  • Europa League: Freiburg (5.), Leverkusen (6.)
  • Conference League: Frankfurt (7.)
  • Absteiger: Schalke (17.), Hertha Berlin (18.)
  • Aufsteiger: Heidenheim (1. der 2. Bundesliga), Darmstadt (2.)
  • Torschützenkönig: Niclas Füllkrug (Bremen) und Christopher Nkunku (Leipzig) je 16 Tore
  • Cupsieger: Leipzig

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