Eine Woche nach dem vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft fängt sich der FC Bayern beim FSV Mainz eine 1:3-Pleite ein. Der schwache Auftritt stört insbesondere Hertha-Trainer Felix Magath.
Am drittletzten Spieltag der Bundesliga verpasst Hertha Berlin den vorzeitigen Klassenerhalt knapp. Gegen Arminia Bielefeld kassieren die Hauptstädter in der Nachspielzeit noch den Ausgleich und liegen deshalb bei noch zwei auszutragenden Partien bloss vier Punkte vor dem Relegations-Platz. Trotzdem zeigt sich Trainer Felix Magath im Anschluss zufrieden mit dem Auftritt der Mannschaft. Dafür hadert Magath mit der Leistung des FC Bayern.
Der vorzeitige deutsche Meister taucht am Samstag beim FSV Mainz nach einer schwachen Leistung mit 1:3. «Der FC Bayern ist zwar schon Meister, aber ich weiss nicht, warum eine Mannschaft das Spielen drei Wochen vor dem Saisonende schon einstellt. Das dient nicht der Bundesliga», kritisiert Magath, der mit den Münchnern einst das Double gewinnt. Der 68-Jährige gibt allerdings auch zu, er habe das «Spiel der Bayern nicht gesehen und kenne nur das Ergebnis aus Mainz. Schön ist es nicht.»
«Das wird er nicht ganz uneigennützig machen»
Bayern-Coach Julian Nagelsmann kontert Vorwürfe noch am Samstag. «Sehr clever von ihm, das wird er nicht ganz uneigennützig machen, schätze ich», hält der 34-Jährige nach der Niederlage in Mainz fest und weist so daraufhin, dass Magath sich von seiner Botschaft wohl auch Schützenhilfe für das kommende Wochenende erhofft. Dann treffen die Bayern mit Stuttgart auf Herthas direkten Konkurrenten im Abstiegskampf.
Zu dem von Magath angedeuteten Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung meint Nagelsmann: «Er soll sich das Spiel anschauen, und dann kann er bei mir anrufen. Ich spreche jetzt auch nicht über die Leistung von Hertha.» Das will allerdings nicht heissen, dass der Bayern-Trainer mit dem Gezeigten zufrieden ist. «Wenn es so wirkt, als ob wir irgendeinen Dienst abhalten müssen und keine Leidenschaft da ist, ist der Punkt erreicht, wo wir etwas verändern müssen. Da sind wir gerade.»
Nageslmann sieht deshalb Handlungsbedarf: «Wenn du zehn Jahre nacheinander immer Meister wirst, kommt der Zeitpunkt wo du sagst, wir müssen jetzt einiges anders machen. Ich will, dass wir den Weg erfolgreich weitergehen und nicht irgendwann sagen, scheisse, wir haben den Punkt verpasst.»