Frust bei Dortmund Kobel nach Mega-Patzer: «Es gibt einfach Scheisstage»

lbe

1.4.2023

Bayerns Kingsley Coman bezwang Gregor Kobel zum 4:0.
Bayerns Kingsley Coman bezwang Gregor Kobel zum 4:0.
Bild: Keystone

Gregor Kobel avanciert im Bundesliga-Spitzenkampf zur tragischen Figur. Nach dem Schlusspfiff übernimmt der BVB-Goalie die Verantwortung für die Pleite bei den Bayern und erhält Rückendeckung von seinem Trainer.

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Gregor Kobels Mega-Patzer in der 13. Minute ebnet dem FC Bayern den Weg zum Sieg im Bundesliga-Klassiker. Dortmunds Goalie schlug nach einem harmlosen langen Ball von Bayerns Verteidiger Dayot Upamecano mehr oder weniger ein Luftloch. Er berührte den Ball leicht, deshalb wurde es als ein Eigentor gewertet.

«Keine Ahnung, wie der Ball da durchgerutscht ist, weiss ich nicht. Schöne Scheisse, das muss man einfach so sagen», sagt Kobel nach dem Schlusspfiff auf die Szene angesprochen. «Ich bin jetzt zweimal aus einer Verletzung zurückgekommen und habe dann gleich danach zwei relativ grosse Fehler gemacht. Ich muss gucken, dass ich da was besser machen kann.»

Der Schweizer will den Aussetzer aber nicht nur an der fehlenden Spielpraxis festmachen. «Es gibt einfach Scheisstage. Heute war so einer», macht Kobel klar. «Die Entscheidung, da raus zu kommen, war gut. Aber ich habe einfach den Ball nicht getroffen. Wie das passiert ist, keine Ahnung. Aber es geht natürlich ganz klar auf mich, es tut sehr weh. Sehr bitter.»

Kobel ist sich auch sicher, dass sich sein Fehler auf die Teamkollegen übertragen habe. «Danach haben wir einen Knick in unserem Spiel gehabt, das ist ganz klar. Wir wurden ziemlich krass ausgekontert. Sie haben viele Grosschancen gehabt und hätten auf jeden Fall noch mehr Tore schiessen können.» Dennoch unterstreicht der 25-Jährige: «Ich konnte der Mannschaft leider nicht weiterhelfen. Das ist ein grosser Fehler, der auf mich geht.» 

Terzic und Reus stärken Kobel den Rücken

Von den Teamkollegen gibt es für Kobel Rückendeckung. «Wir wissen auch, dass wir uns auf Gregor in dieser Saison sehr häufig und oft verlassen konnten», sagt etwa BVB-Coach Terzic. «Ihm tut das natürlich leid, aber wir müssen das richtig einordnen. Er ist der Grund, warum wir hier heute als Tabellenführer antreten konnten.»

Captain Marco Reus meint: «Greg hat uns diese Saison schon so viele Spiele gewonnen und so viele tolle Paraden gezeigt. Es ist bitter in der Situation, wir sind gut ins Spiel gekommen. Aber am Ende lügt das Ergebnis nicht, wir haben verdient verloren.»

In der Bundesliga-Tabelle muss Dortmund die Bayern damit vorbeiziehen lassen. Dennoch gibt man sich im Rennen um den Meistertitel längst nicht geschlagen. «Es wird sicher noch ein paar Tage wehtun. So ein Spiel ist schwieriger zu verkraften als andere», sagt Kobel. «Aber nichtsdestotrotz geht es weiter. Es gibt immer wieder solche Tage. Es ist extrem bitter, dass es genau heute war.»