Knatsch in Gladbach Thuram rechnet mit Hütter ab: «Er behandelte uns wie kleine Kinder»

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10.6.2022

Hatten das Heu nicht auf derselben Bühne: Marcus Thuram und Adi Hütter.
Hatten das Heu nicht auf derselben Bühne: Marcus Thuram und Adi Hütter.
Getty

Marcus Thuram hat ein echtes Seuchenjahr hinter sich. Der französische Offensivspieler scheint den Sündenbock dafür gefunden zu haben: Ex-Trainer Adi Hütter.

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Nach seiner Ankunft aus Guingamp im Sommer 2019 startete Marcus Thuram bei Borussia Mönchengladbach so richtig durch. 14 Tore und 9 Assists in der ersten Saison, 11 Treffer und 12 Torvorlagen waren es in der zweiten. Schnell wurde er bei den Fohlen zum Publikumsliebling. Und im November 2020 durfte der Sohn des legendären Lilian Thuram sein Debüt für Frankreichs Nationalmannschaft geben. Sein Marktwert erhöhte sich auf 40 Millionen Euro. 

In seinem dritten Gladbach-Jahr war aber alles anders. Mit Adi Hütter kam ein neuer Trainer – und die Saison startete für Thuram mit einem Innenbandanriss im Knie. Der 24-Jährige war zwar relativ schnell wieder fit, doch unter Hütter war er nur selten erste Wahl. Die magere Bilanz am Ende: 3 Tore und 1 Assist in 23 Einsätzen.

Grosse Probleme mit Adi Hütter

Im Podcast «Sport News Africa» hat Thuram nun seine Saison Revue passieren lassen und aus dem Nähkästchen geplaudert. «Als der neue Trainer ankam, verstand er schnell, dass ich Marco Rose an seiner Stelle bevorzugte und wenn man mich anpöbelt, kann das schnell schiefgehen», wird Thuram von «Sport 1» zitiert.

Der inzwischen entlassene Hütter hätte ihm klarmachen wollen, dass er nicht Marco Rose sei und Thuram nicht der Star. Der ehemalige YB-Coach habe es besonders auf ihn und seine französischen Kollegen bei der Borussia abgesehen. «Wenn wir Franzosen einmal zwölf Minuten zu spät kamen, wurden wir wie kleine Kinder behandelt», so Thuram.

Und weiter: «Wenn es schlecht lief, waren schnell die Franzosen schuld.» Den Deutschunterricht habe er überspringen dürfen, wenn die Resultate stimmten. «Aber als es nicht lief, wurde ich ermahnt und aufgefordert, den Deutschunterricht wieder aufzunehmen.»

Abschied schon im Sommer?

Auch bei den Fans büsste Thuram Sympathien ein, nachdem im letzten Sommer Gerüchte die Runde gemacht hatten, dass er einen Transfer forcieren möchte. «Man versteht hier nicht, dass ein Spieler manchmal den nächsten Schritt machen und den Verein verlassen will», so Thuram, der allerdings dementiert, dass er vor einem Jahr zu Inter gehen wollte.

Ob der Franzose überhaupt noch einmal für die Borussia spielen wird, darf bezweifelt werden. Sein Vertrag läuft 2023 aus und aktuell spricht nicht viel für eine Verlängerung. Will Gladbach noch Kasse machen mit Thuram, muss er nun verkauft werden. Sein Marktwert wird bei «Transfermarkt» noch auf 20 Millionen Euro beziffert. Andererseits ist Adi Hütter auch nicht mehr der Trainer – womöglich kann Daniel Farke dem Offensivspieler wieder zu altem Glanz verhelfen.