Rund um den FC Bayern und Yann Sommer kehrt keine Ruhe ein. Nachdem Gerüchte einer möglichen Verbannung des Nati-Goalies auf die Ersatzbank die Runde machen, nimmt Trainer Thomas Tuchel Stellung.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Bayern-Trainer Thomas Tuchel äussert sich zur Kritik an Goalie Yann Sommer und kann diese teilweise nachvollziehen.
- Nichtsdestotrotz gibt es vom Coach viel Lob für den Schweizer Nati-Goalie, der nach wie vor Tuchels Vertrauen geniesst.
- Am Sonntag empfangen die Bayern Hertha Berlin und wollen zum Siegen zurückkehren.
Kaum ein Tag vergeht, an dem es der FC Bayern nicht in die Schlagzeilen schafft. In jüngster Vergangenheit sind diese aber meist negativer Natur. Und sehr oft gerät Nati-Goalie Yann Sommer, der in den vergangenen Wochen nicht immer die sicherste Figur abgab, unter Beschuss.
Vor dem Bundesligaduell mit Hertha Berlin am Sonntag macht in deutschen Medien gar das Gerücht die Runde, dass Sommer auf die Ersatzbank verbannt und Ersatzgoalie Sven Ulreich gegen die Hauptstädter zwischen den Pfosten stehen wird. Zudem sollen die Zeichen nach der laufenden Saison auf Abschied stehen, obwohl Sommer einen Vertrag bis 2025 besitzt.
Viel Lob für den Musterprofi
Auf die teils harsche Kritik an seinem Keeper angesprochen, sagt Bayern-Coach Thomas Tuchel an der Pressekonferenz zum Hertha-Spiel: «Ich erlebe ihn nicht anders als sonst. Yann ist ein Topprofi, wahnsinnig nett und ein unglaublich positiver Mensch. Es ist super, ihn in der Kabine und in der Mannschaft zu haben. Freundlich, höflich, aufgeschlossen und sehr selbstkritisch», stellt der 49-Jährige seine Wertschätzung für Sommer unmissverständlich klar.
Zugleich gibt Tuchel zu, dass sich Sommer in einer schwierigen Phase befindet. «Natürlich ist es nicht einfach, da brauchen wir nicht drum herumzureden. Bei Bayern im Tor zu stehen, ist grundsätzlich nicht einfach, weil du im Normalfall sehr wenig zu tun bekommst und auf dieser Position dann trotzdem im Fokus stehst, weil alle von dir erwarten, dass du die Sachen, die dann kommen, dann hältst und hellwach bist.» Dazu gehöre auch, mal einen unhaltbaren Ball noch abzuwehren. Gelingt das nicht, werde schnell Kritik laut.
Tuchel: «Das Vertrauen von uns hat er weiterhin»
Die aufgekommene Kritik kann Tuchel zumindest teilweise nachvollziehen. «Yann hat mit Sicherheit eine Phase, in der er unglücklich spielt und in der Dinge gegen ihn laufen – manchmal mit ein bisschen Schuld von ihm und manchmal tatsächlich auch unverschuldet, wenn Spieler einfach mit ihrem schwachen Fuss den Innenpfosten oder in den Torwinkel treffen», sagt der einstige Chelsea-, PSG- und BVB-Cheftrainer.
Sommer fehle derzeit auch die nötige Portion Wettkampfglück. «Da müssen wir ehrlich sein: Es gehört leider zum Torwartspiel dazu, dass du ein bisschen Spielglück hast und die Sachen für dich laufen. Das tut es gerade gar nicht, deshalb steht er in der Kritik», glaubt Tuchel, schiebt aber sofort nach: «Yann geht damit so um, wie man sich wünscht, dass jemand damit umgeht. Ich glaube, das Beste ist, es als Realität und Lernprozess anzunehmen. Das Vertrauen von uns hat er weiterhin und wir pushen ihn.»