Urs Meier erklärt Deshalb durfte der VAR dieses BVB-Tor nicht gutheissen

tbz

7.4.2021

Kuriose Szene in Manchester: Der VAR greift trotz eines offensichtlichen Fehlentscheids des Schiedsrichters nicht zugunsten des BVB ein. Urs Meier erklärt im Champions-League-Studio bei «blue Sport», weshalb das korrekt war.

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7.4.2021

Im Viertelfinal-Hinspiel zwischen Manchester City und Borussia Dortmund läuft die 37. Minute, als Jude Bellingham den Ball an City-Keeper Ederson vorbeispitzelt und völlig alleine vor dem gegnerischen Tor ... von Schiedsrichter Ovidiu Hategan zurückgepfiffen wird. «Wie bitte?» denkt sich wohl jeder BVB-Fan, denn das Tor wäre beim Stand von 0:1 natürlich Gold wert. Der Unparteiische will jedoch kurz zuvor ein Foul Bellinghams gesehen haben.

Die Wiederholung zeigt, dass der Rumäne mit seiner Annahme komplett daneben liegt. Es ist nicht Bellingham, der den Gegenspieler trifft, sondern Torhüter Ederson. Der Treffer hätte also zählen müssen. Doch wo bleibt der VAR?

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Bellingham-Aktion wird abgepfiffen – korrekt oder Fehlentscheid?

Schiedsrichter verhindert VAR-Einsatz

Ex-Spitzenschiedsrichter Urs Meier klärt im Champions-League-Studio auf. «Was er (Ovidiu Hategan) hier falsch macht: Dass er es nicht laufen lässt», nervt sich Meier (s. Video oben) – und weiter: «Jedes Abseits lässt man laufen. Wenn es ein Tor gibt, kann man es dann immer noch kontrollieren. Aber weil er vorher abpfeift, kann der VAR nicht mehr eingreifen und es kann nicht mehr korrigiert werden.»

Bitter für den BVB: Der Pfiff ertönt nur Sekundenbruchteile bevor das Leder im Netz einschlägt. Und hätte sich Bellingham vor der Schussabgabe den Ball nicht noch einmal vorgelegt, hätte der Treffer vielleicht sogar gezählt, weil Hategan mit seinem Pfiff dann wohl zu spät gewesen wäre. 

BVB-Star Jadon Sancho ist nach der Partie – die der BVB aufgrund eines Tores in der Nachspielzeit mit 1:2 verliert – so sauer, dass er den Schiedsrichter öffentlich an den Pranger stellt. «Dieser Referee sollte mal gecheckt werden», motzt der Ex-City-Spieler auf Twitter.

«Lass ihn doch noch das Tor schiessen und dann könnt ihr es abklären», findet auch Urs Meier. «Warum musst du dir diese Trumpfkarte aus der Hand ziehen lassen?»

Im Interview nach Spielschluss ist BVB-Interimstrainer Edin Terzic ebenfalls aufgebracht: «Ich hätte mir gewünscht, dass er es laufen lässt und sich die Bilder anguckt, dann kann er's immer noch wegnehmen. So pfeift er's direkt und entscheidet sich sofort die Gelbe Karte. Das ist brutal ärgerlich. Aber so ist Fussball und da passieren Fehler.»

Für das Rückspiel ist trotzdem noch alles offen. Dank des Auswärtstores durch Marco Reus in der 84. Minute benötigt der BVB im Rückspiel für ein Weiterkommen «nur» ein 1:0.