Im Netz macht derzeit ein Video die Runde, in dem zu sehen ist, wie PSG-Trainer Luis Enrique seinem ehemaligen Schützling Kylian Mbappé die Leviten liest. Das Thema: Die ungenügende Defensivarbeit des Franzosen.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Im Internet macht das Video eines Vieraugengesprächs zwischen PSG-Trainer Luis Enrique und Kylian Mbappé aus dem Frühling 2024 die Runde.
- Darin ist zu sehen, wie der spanische Coach die Defensivarbeit seines damaligen Schützlings bemängelt.
- Anhand des Beispiels von Michael Jordan will Enrique Mbappé aufzeigen, was er künftig zu tun hat.
Frankreichs Superstar Kylian Mbappé ist deutlich bekannter für seine Tore als für seine Defensivarbeit. Das ist in der vergangenen Saison auch PSG-Trainer Luis Enrique aufgefallen, der seinen damaligen Schützling vor einem Champions-League-Spiel gegen Barcelona so richtig zu Schnecke macht.
Aktuell macht auf der Plattform X ein Video die Runde, in dem zu sehen ist, wie der Spanier dem Franzosen einbläut, in seinen letzten zwei Monaten beim französischen Meister mehr Defensivarbeit zu verrichten.
«Michael Jordan hat seine Teamkollegen an den Eiern gepackt»
In der Aufnahme, die etwa ein halbes Jahr alt sein dürfte, macht PSG-Trainer Luis Enrique Kylian Mbappé anhand des Beispiels von Michael Jordan klar, dass er nicht nur Tore schiessen muss.
«Ich habe gelesen, dass du Michael Jordan magst? Michael Jordan hat seine Teamkollegen an den Eiern gepackt und verteidigt wie ein H********. Du musst mit diesem Beispiel vorangehen. In erster Linie als Person, aber auch als Spieler im Pressing.»
Dann erklärt Enrique dem Franzosen, was er im anstehenden Champions-League-Spiel gegen den FC Barcelona von ihm sehen möchte. «Du passt auf Cubarsí auf. Auf Cubarsí und auf ter Stegen. Und du verbringst das gesamte Spiel damit, Cubarsí zu pressen, damit er nicht angreifen kann. Und du presst ter Stegen, damit er schnell spielen muss. Und du kommst schnell zurück. Weshalb? Um ein Anführer zu sein.»
«Du musst es dir verdienen, durch die Vordertüre zu gehen»
Während dieser gesamten Zeit sagt Kylian Mbappé kein Wort. Dafür holt Enrique weiter aus. «Du denkst, du musst nur Tore schiessen. Und klar, du bist ein Phänomen, ein Weltklasse-Spieler, keine Frage. Aber mir reicht das nicht. Ein wahrer Anführer hilft auch, wenn er keine Tore schiessen kann. Wenn zwei Top-Spieler auf dich aufpassen und du uns nicht mit Toren helfen kannst, dann hilfst du uns mit Defensivarbeit. Du übernimmst die Führung und sagst: ‹Jungs, defensive Linie, bleibt hier.› Und dann schnappst du dir zwei Teamkollegen.»
Der Grund: «Wenn du alleine presst, ist das fantastisch, aber wenn du auch Ousmane (Démbélé) und Kolo Muani oder Barcola oder Gonçalo (Ramos) oder Marco Asensio dazu bringst, ebenfalls zu pressen, weisst du, was wir dann sind? Eine verdammte Maschine sind wir dann als Team!»
Das sei es, was er in den zwei Monaten, in denen Mbappé noch hier sei (der Abgang zu Real Madrid war offenbar schon beschlossene Sache) von ihm verlange. «Ich will, dass du durch die Vordertüre gehst. Aber das musst du dir verdienen. Und du verdienst dir das nicht mit Angreifen, da weiss ich bereits, dass du ein Gott bist. Aber du musst auch im Verteidigen der beste Spieler der Welt sein. Das ist ein Anführer. Das ist Michael Jordan.»
«Ja?», fragt Enrique zum Abschluss.
«Ja», antwortet Mbappé kleinlaut und verlässt den Raum.
PSG gewann das Viertelfinal-Duell gegen Barcelona daraufhin mit einem Gesamtscore von 6:4, schied aber im Halbfinale nach zwei 0:1-Niederlagen gegen Borussia Dortmund aus der Champions League aus. Kylian Mbappé wechselte im Sommer ablösefrei zu Real Madrid.