Union in der Krise Effenberg zweifelt an Fischers Taktik: «Das fällt ihnen jetzt auf die Füsse»

lbe

24.10.2023

Fischer über Unions Krise: «Nicht an einem Punkt festzumachen»

Fischer über Unions Krise: «Nicht an einem Punkt festzumachen»

Vor dem Champions-League-Spiel gegen Napoli spricht Urs Fischer über die Krise mit Union Berlin.

23.10.2023

Urs Fischer steckt mit Union tief in der Krise, geniesst bei den Berlinern aber nach wie vor viel Rückendeckung. Dennoch werden auch die Entscheidungen des Schweizers kritisch beäugt.

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24.10.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nach der achten Pleite in Serie stärkt Unions Vereinsführung Trainer Urs Fischer den Rücken.
  • Trotzdem werden nach den enttäuschenden Resultaten auch die Entscheidungen des Schweizer Erfolgstrainers kritisch beäugt. Bayern-Legende Stefan Effenberg spricht etwa die Taktik an.
  • Am Dienstag peilt Union in der Champions League gegen den italienischen Meister Napoli den Befreiungsschlag an. blue Sport überträgt die Partie live, Anpfiff ist um 21.00 Uhr.

«Ich weiss auch, am Schluss ist Fussball ein Resultatsport. Es geht um die Tabelle», sagte Trainer Urs Fischer am Samstag nach der bitteren 0:3-Niederlage gegen Stuttgart. «Im Moment sieht das nicht gut aus, aber nichtsdestotrotz gilt es, die Situation anzunehmen, wie sie ist.» Die Gesetze des Fussballgeschäfts gelten nach acht Pleiten in Folge aber auch für Union.

Und so wird Erfolgstrainer Fischer, unter dem es in den letzten Jahren mit Union stets noch weiter nach oben ging, ebenfalls hinterfragt. Bayern-Legende Stefan Effenberg spielt in der Sendung «Doppelpass» bei Sport1 auf Fischers Taktik an: «Sie haben das System offensiver ausgerichtet und das fällt ihnen jetzt ein bisschen auf die Füsse. Letztes Jahr hatten sie immer diese Stabilität, die Kompaktheit und sind mit wenigen Kontakten zum Abschluss gekommen und waren unglaublich effizient.»

Fischer: «Es ist nicht an einem Punkt festzumachen»

Tugenden, die den Unionern in den letzten Partien etwas abhandenkommen. «Die Geschlossenheit, die Automatismen, die Galligkeit in den Zweikämpfen», sieht auch Fischer bei seiner Mannschaft mehrere Baustellen. «Die Effizienz ist auch ein Grund. Und da meine ich, effizient im Zweikampfverhalten zu sein, diese Kompaktheit hinzubekommen, dass die drei Linien perfekt miteinander funktionieren. Ich glaube, es ist nicht nur an einem Punkt festzumachen, sondern es sind mehrere.»

Dazu gesellt sich das fehlende Spielglück. Schliesslich ist es keinesfalls so, dass Union in seinen Partien chancenlos ist. Und genau das macht Fischer Hoffnung, den Turnaround zu schaffen. «Wieso sollte ich hinwerfen? Dafür hat es die Mannschaft in den letzten Spielen zu gut gemacht. Ich denke schon, dass die Worte des Trainers noch bei der Mannschaft ankommen», so der 57-Jährige, der klarmacht: «Es gilt vor allem, Schritte zu machen, kleine Schritte, die am Schluss was Grosses bewirken können.»

Am Dienstag wartet Napoli

Unions Geschäftsführung stärkt dem Cheftrainer nach der Stuttgart-Pleite den Rücken. «Urs Fischer hat so viele Verdienste um diesen Klub aus den letzten Jahren», sagt Geschäftsführer Oliver Ruhnert. «Wir sind absolut bereit, diesen Weg gemeinsam zu gehen. Das weiss er auch und diese Rückendeckung kennt er auch.»

Und auch Effenberg traut dem Schweizer die Wende zu. Der ehemalige deutsche Nationalspieler ist überzeugt, dass Union nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird und sagt: «Ich kann mir vorstellen, dass Urs Fischer wieder zurückgeht zu dem, was sie die letzten drei, vier Jahre so erfolgreich gemacht hat.»

Am Dienstag trifft Union im Berliner Olympiastadion auf Napoli. Ob Fischer und Co. ausgerechnet gegen den italienischen Meister der Befreiungsschlag gelingt, erfährst du ab 20.00 Uhr live auf blue Sport.