Letztmals 2005 Kein Messi und kein Ronaldo in den Viertelfinals: So sah damals die Welt aus

pat/SB10

11.3.2021

Eine Welt, die ganz weit weg scheint: Champions League ohne Ronaldo und Messi.
Eine Welt, die ganz weit weg scheint: Champions League ohne Ronaldo und Messi.
Bild: Keystone/blue

Nach Juve-Star Cristiano Ronaldo scheidet tags darauf auch Lionel Messi mit Barcelona in den Champions-League-Achtelfinals aus. Viertelfinals ohne einen der beiden Superstars, das gab es letztmals 2005. Die Welt war damals noch eine andere.

pat/SB10

11.3.2021

16 Jahre ist es her, als sich letztmals keiner der beiden Ausnahmesportler mit seiner Mannschaft für die Viertelfinals qualifizierte. Nach dem Ausscheiden von Juventus Turin gegen Porto und des FC Barcelona gegen Paris Saint-Germain ist es nun wieder einmal so weit.

In der Spielzeit 2004/2005 schafften es die späteren Weltfussballer Cristiano Ronaldo und Lionel Messi mit ihren Klubs Manchester United und FC Barcelona nicht in die Viertelfinals der Königsklasse. Seither stand jeweils mindestens einer des Duos mit seinem Klub in der Runde der letzten Acht. Zehnmal waren es gar beide.

Ronaldo gewann die Champions League fünfmal, einmal mit ManUtd und viermal mit Real Madrid. Messi steht bei vier Titeln, die er alle mit Barça holte. 2005? Das war die Welt von damals ...

Es gab noch keine iPhones

In Europa kam das erste iPhone am 9. November 2007 auf den Markt, in den USA schon ein paar Monate früher. Inzwischen wurden auf der Welt weit über eine Milliarde iPhones verkauft. Auch die Schweiz gilt als «iPhone-Land». Fast jedes zweite verkaufte Smartphone hierzulande gehört dem Apple-Flaggschiff an.

Djokovic noch ohne Grand-Slam-Titel

Das letzte Mal, als weder Ronaldo noch Messi im Viertelfinal der Champions League vertreten waren, da war Roger Federer zwar bereits die Nummer eins der Welt, doch von seinen grössten Rivalen hat die Welt noch nicht viel gesehen. Nadal holte 2005 zwar seinen ersten Grand-Slam-Titel und machte so auf sich aufmerksam, von Novak Djokovic aber noch keine Spur. Der Serbe musste noch bis 2008 auf seinen ersten grossen Titel warten.

GC, Thun, Xamax, Aarau und Schaffhausen in der Super League

In der Saison 2004/05 war nicht nur die Welt des FC Basel in Ordnung. Der FCB mit einem gewissen Christian Gross an der Seitenlinie holte sich souverän den Meistertitel. Torschützenkönig damals: Christian Jimenez mit 27 Toren. Mit zehn Punkten Rückstand Zweiter wurde der FC Thun (Top-Torjäger Mauro Lustrinelli mit 20 Treffern), der wiederum zehn Zähler vor dem Dritten (GC) war.

Immerhin auf Rang 4 findet man den heutigen Liga-Dominanten YB (Topskorer Stéphane Chapuisat mit 15 Buden). In Erinnerung an die gute alte Zeit dürften auch Xamax, Aarau und Schaffhausen schwelgen, die anno dazumal alle noch in der obersten Schweizer Spielklasse kickten.

YouTube wird gegründet

In Kalifornien gründen im Februar 2005 findige Köpfe die Videoplattform YouTube. Dort findet der User heutzutage das ganze Spektrum der menschlichen «Kreativität.» Doch beim Start fand tatsächlich noch nicht alles den Weg dorthin. Bestes Beispiel ist der Song «Crazy Frog» von Axel F, der 2005 insgesamt elf Wochen an der Spitze der Schweizer Charts stand.

Erst 2009 wurde das Video auf YouTube hochgeladen. Aktuell steht das Video bei über 2,6 Milliarden Views. Der «Crazy Frog» YouTube-Kanal war auch Anfang 2021 noch einer der meistabonnierten deutschen YouTube-Kanäle.

Angela Merkel wird als erste Frau Kanzlerin von Deutschland

Mehr als 15 Jahre ist sie bei unserem Nachbarland «die Mutter der Nation». Die studierte Physikerin löste 2005 Gerhard Schröder als Bundeskanzler ab. Nach sieben männlichen Amtsvorgängern war Angela Merkel die erste Bundeskanzlerin und gleichzeitig war sie mit 51 Jahren die jüngste Amtsinhaberin. Die CDU-Politikerin hat nicht nur mit ihren Händen  die «Merkel-Raute» gefaltet, sondern ganz viele Dinge angefasst. In der breiten Bevölkerung genoss sie seit ihrem Amtsantritt mehrheitlich Vertrauen, Merkel nicht als Kanzlerin scheint aus heutiger Sicht fast ein Ding der Unmöglichkeit.

Schweizer Wort und Unwort des Jahres 

Das Schweizer «Wort des Jahres» im Jahr 2005 hiess «Aldisierung». Definiert als «die zunehmende Suche auch besser verdienender Konsumenten nach dem günstigsten Angebot in immer mehr Konsumbereichen».

Zum «Unwort des Jahres» wurde «erlebnisorientierte Fans» gekürt: Die offizielle Begründung lautete: «Erlebnisorientierte Fans» seien laut einem Sprecher der Zürcher Polizei gewaltbereit oder gewalttätig, sie seien Chaoten, suchten die Konfrontation mit der Polizei, seien aber keine Hooligans, denn die gingen gegenseitig aufeinander los.

In Zügen durfte noch geraucht werden

Seit dem 11. Dezember 2005 ist in der Schweiz das Rauchen in allen Zügen, Bussen, Schiffen sowie Bahngebäuden verboten. Dafür gehörten schlotende Passagiere in einzelnen Wagons bei den SBB noch zum Alltag. 

Wer erinnert sich?
Wer erinnert sich?
Bild: Keystone

Lance Armstrong gewinnt 2005 zum siebten Mal die Tour de France

Am 25. Juli 1999 fährt Lance Armstrong als grosser Triumphator der Tour de France in Paris ein. Der Amerikaner steht für den Neuanfang des Radsports. Ein Jahr zuvor war er zurückgekehrt von einer eineinhalbjährigen Pause als Folge einer Krebserkrankung und betreffend Doping zum damaligen Zeitpunkt fast gänzlich unbelastet, schien der charismatische US-Amerikaner perfekt für die Erneuerung des Radsports zu stehen.

Mit beeindruckenden Leistungen reihte er sieben Gesamtsiege beim prestigeträchtigsten Rad-Wettbewerb aneinander. 2005 trat er auf dem Zenit seiner Karriere zurück. Später bestätigte sich dann aber leider die Befürchtung: Auch Armstrong hat zu illegalen Substanzen gegriffen.

Tom Lüthi hat mehr Fans als Roger Federer

2005 gab die Wahl zum Sportler des Jahres zu reden: Roger Federer wurde von den Sportjournalisten an erste Stelle gewählt, der Entscheid wurde aber durch die Fernsehabstimmung zugunsten des Motorradfahrers Tom Lüthi umgekippt. Viele Stimmen kritisierten die öffentliche Wahl, da Sympathien den Ausschlag vor der sportlichen Leistung gegeben hätten. Später im Jahr wurde Federer zum Weltsportler des Jahres gewählt.

Roger Federer gratuliert Tom Lüthi zur Sportlerwahl.
Roger Federer gratuliert Tom Lüthi zur Sportlerwahl.
Bild: Keystone

Bayern München wird Deutscher Meister

Ja, vieles hat sich seit 2005 getan, aber auf die Bayern war halt schon damals Verlass. Manche Dinge ändern sich eben doch nie …