YB verabschiedet sich mit Stil aus der Champions League und holt im Theatre of Dreams dank der Traumkiste Fabian Rieders einen Punkt. Die Spieler in der Einzelkritik.
Bewertungsschlüssel
6 Sackstark
5 Gut
4 Genügend
3 Schwach
2 Sehr schwach
1 Unterirdisch
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Torhüter
Guillaume Faivre
Bereits in der 3. Minute muss er ein erstes Mal eingreifen und tut dies souverän, so wie er dies im gesamten Spiel tut. In der 33. und 59. Minute hält er YB mit starken Paraden im Spiel. Beim sehenswerten Gegentreffer in der 9. Minute ist der 34-Jährige schlichtweg machtlos.
Rechter Aussenverteidiger
Quentin Maceiras
Maceiras scheint in den Startminuten heillos überfordert. In der 3. Minute schätzt er einen Ball falsch ein und bietet ManUtd eine erste dicke Chance an. Auch beim Gegentreffer macht er keine gute Falle, wird auf seiner linken Abwehrseite aber auch sträflich alleine gelassen. In der 66. Minute lässt er eine dicke Chance ungenutzt.
Innenverteidiger
Mohamed Ali Camara
In der 33. Minute schleicht sich der fast schon obligate Camara-Bock ein. An der Seitenlinie lässt er sich zu einem Dribbling verlocken, verliert den Ball und prompt wird es brandgefährlich. Ansonsten agiert er solid und leitet in der 51. Minute mit einem sehenswerten Diagonalball eine YB-Chance ein. In der 77. Minute macht er Lauper Platz.
Innenverteidiger
Fabian Lustenberger
Im Alter von 33 Jahren debütiert der YB-Captain in der Champions League. In den Startminuten hat er ordentlich zu tun und bügelt dank seines starken Stellungsspiels gleich zwei Fehler seiner Teamkollegen aus. Auch nach etwas mehr als einer halben Stunde steht er goldrichtig und verhindert im Verbund mit Faivre das zweite ManUtd-Tor. Einziger Makel, wenn man das so sagen darf: In der 65. Minute zimmert er das Leder nach einer Ecke per Direktabnahme weit über den Kasten, da wäre mehr drin gewesen. Dennoch ziehen wir den Hut.
Linker Aussenverteidiger
Jordan Lefort
Dem 28-jährigen Franzosen unterlaufen im Spielaufbau einige vermeidbare Fehler zu viel. Lefort legt aber einen Steigerungslauf hin und hat auch in der Offensive einiges anzubieten.
Rechter Flügel
Moumi Ngamaleu
Offiziell wird er zum Man of the Match gekürt, doch davon ist er meilenweit entfernt. Ngamaleu hat Schwierigkeiten ins Spiel zu finden und er darf sich beim Schiedsrichtergespann bedanken, dass sein Handspiel im eigenen Sechzehner in der 40. Minute nicht als solches taxiert wird. Nach der Auswechslung Rieders darf er auf die linke Seite wechseln, glänzt aber auch dort nicht. Zu seinem Auftritt passt die Szene aus der Nachspielzeit: Nach einer kurz ausgeführten Ecke verdribbelt er sich, anstatt den Ball zur Mitte zu bringen.
Zentraler Mittelfeldspieler
Michel Aebischer
Aebischer strahlt an diesem Abend nicht die Präsenz eines Martins aus, hat aber durchaus seine guten Momente. Hier ein schöner Pass in die Tiefe, da ein schnörkelloser Abschluss. Kurz vor dem Pausenpfiff wird sein Schuss aus spitzem Winkel vom ManUtd-Verteidiger spektakulär geklärt. Weil ihm auch der eine oder andere Fehler unterläuft, wird er in der 62. Minute durch Sierro ersetzt.
Zentraler Mittelfeldspieler
Christopher Martins
Der 24-Jährige macht ein herausragendes Spiel und ist der beste Mann auf dem Platz. Selbst am Boden liegend gewinnt er in der 28. Minute noch einen Zweikampf. Er ist omnipräsent im zentralen Mittelfeld, gibt den Takt vor, gewinnt gefühlt jeden Zweikampf und geht auch in den Abschluss, wenn sich ihm eine Chance dazu bietet – bei seinem Aufsetzer in der 37. Minute wird es auch richtig gefährlich.
Linker Flügel
Fabian Rieder
Im Theatre of Dreams geht für den 19-Jährigen kurz vor der Pause ein Traum in Erfüllung. Fantastisch zirkelt er den Ball mit seinem schwächeren rechten Fuss ins Lattenkreuz, es ist sein erster Treffer in der Champions League und wird womöglich sein schönster bleiben. Zehn Minuten zuvor liess er eine Chance aus vielversprechender Position noch ungenutzt. Mit seiner unerschrockenen Art, er geht auch giftig in die Zweikämpfe, wird er das Interesse manch eines Klubs geweckt haben. Etwas überraschend kommt seine Auswechslung in der 62. Minute.
Stürmer
Meschack Elia
Der 24-Jährige findet nicht die Räume vor, um sein Tempo gewinnbringend auszuspielen. Und es mangelt auch an der nötigen Präzision, so spielt er etwa bei einem Konter kurz nach der Pause den Ball fast schon kläglich in den Rücken von Rieder, womit sich die potenzielle Grosschance in Rauch auflöst. Dass er deutlich mehr drauf hat, hat er in anderen Spielen gezeigt.
Stürmer
Jordan Siebatcheu
Lange läuft das Spiel etwas an ihm vorbei, allerdings stört er seine Gegenspieler immer wieder und verleitet sie zu unsauberen Aktionen. Mit etwas mehr Wettkampfglück hätte er wohl zumindest eine seiner drei Halbchancen in ein Tor umgemünzt. In der 62. Minute muss er raus.
Eingewechselte Spieler
Ab 62. Minute für Rieder
Silvan Hefti
In der 62. Minute lässt ihn David Wagner von der Leine und Hefti scheint seinem Trainer zeigen zu wollen, dass es ein Fehler war, ihn nicht von Beginn an spielen zu lassen. Auf Anhieb macht er Dampf, bereitet Chancen vor und narrt mit seinen Haken die Gegenspieler. Vielleicht war es tatsächlich ein Fehler, ihn nicht in die Startelf zu beordern.
Ab 62. Minute für Aebischer
Vincent Sierro
Auch Sierro belebt das Spiel der Berner, er braucht keinerlei Anlaufzeit. Nur eine Minute auf dem Platz wird es nach seiner langgezogenen Ecke brandgefährlich. Eine weitere Zeigerumdrehung später glänzt er mit einer schönen Spielverlagerung und steht so am Ursprung der nächsten YB-Chance. In der 83. Minute hat er dann das 2:1 selbst auf dem Fuss, schlenzt die Kugel aber übers Tor.
Ab 62. Minute für Siebatcheu
Wilfried Kanga
Im Gegensatz zu Hefti und Sierro ist der zuletzt treffsichere Kanga keine Bereicherung fürs YB-Spiel. In der 72. Minute wartet er mit seinem Abschluss viel zu lange und vertändelt so den möglichen Führungstreffer. Viel mehr hat er dann auch nicht anzubieten.
Ab 77. Minute für Camara
Sandro Lauper
Zu kurz für eine Benotung.
Ab 87. Minute für Elia
Nico Maier
Das wär's gewesen. Eine Minute nach seiner Einwechslung luchst der 21-Jährige dem Gegner den Ball ab und geht in den Abschluss, doch dieser lässt zu wünschen übrig. Zu kurz für eine Benotung.
Telegramm
Manchester United – Young Boys 1:1 (1:1)
SR Bastien (FRA). – Tore: 9. Greenwood 1:0. 42. Rieder 1:1.
Manchester United: Henderson (68. Heaton); Wan-Bissaka, Matic, Bailly, Shaw (61. Mengi); Lingard (89. Iqbal), Van de Beek, Mata (89. Savage), Diallo (68. Shoretire); Greenwood, Elanga.
Young Boys: Faivre; Maceiras, Camara (77. Lauper), Lustenberger, Lefort; Moumi Ngamaleu, Martins, Aebischer (62. Sierro), Rieder (62. Hefti); Elia (87. Maier), Siebatcheu (62. Kanga).
Bemerkungen: Manchester United ohne Pogba, Cavani, Martial, Varane (alle verletzt) und Ronaldo, de Gea, Lindelöf, Maguire, Fred, Fernandes, Sancho und McTominay (alle nicht im Aufgebot). Young Boys ohne von Ballmoos, Nsame, Fassnacht, Garcia, Mambimbi, Monteiro und Petignat (alle verletzt). Verwarnung: 79. Shoretire (Foul).