Er gilt als das Fussball-Raubein schlechthin: Képler Laveran Lima Ferreira, genannt Pepe. 13-mal flog der Porto-Verteidiger in seiner Karriere schon vom Platz. Doch eigentlich ist er, wie er selber sagt, ein ganz Lieber.
Dreimal hat Pepe schon die Champions League gewonnen: 2014, 2016 und 2017 gemeinsam mit Cristiano Ronaldo bei Real Madrid. Seinen portugiesischen Landsmann will Pepe heute Abend (21 Uhr live und exklusiv auf «blue Sport») aus dem Wettbewerb kicken. Porto hat das Achtelfinal-Hinspiel zu Hause mit 2:1 gewonnen und ist im Vorteil, Juventus Turin muss im Rückspiel liefern.
Für Pepe dürfte klar sein, wie der Coup gegen Juve zu vervollständigen ist: mit knallharter Aggressivität. Dafür ist der 38-Jährige bekannt und wird gefürchtet. Eine Blutgrätsche da, ein Ellenbogen dort und auch Provokationen dürfen nie fehlen – der beinharte Abwehrspieler blieb seinem Spiel immer treu. Und kaum einer, der nicht Fan von Pepes Mannschaft ist, erfreut sich am Stil des Verteidiger-Raubeins.
«Pepe ist so ein Sch***z», schrieb etwa Gary Lineker während des Champions-League-Finals 2016, wo Pepe mit mehreren Schauspieleinlagen negativ auffiel. Die englische Fussballlegende erntete für den Tweet mehr als 35'000 Likes.
Dem Porto-Verteidiger selbst ist die Meinung von anderen ziemlich egal. «Ein Innenverteidiger muss hässlich spielen», sagte er kürzlich in einem Interview mit der portugiesischen Sportzeitung «Tribuna Expresso». Abseits des Platzes sei er aber kein Badboy: «Die Leute sagen, ich sei ein schlechter Kerl, aber neben dem Spielfeld bin ich ein sehr netter Mensch.»
Alles andere als nett war allerdings die eine Aktion im Jahr 2009 bei einem Spiel gegen Getafe, als Pepe komplett die Beherrschung verlor und auf den am Boden liegenden Javier Casquero eintrat. Für diesen Angriff wurde der damalige Real-Verteidiger für zehn Spiele gesperrt. «Bis heute kann ich nicht verstehen, was mit mir passiert ist», blickt Pepe zurück.
Dass er auf dem Fussballplatz zu einem anderen Menschen werde, will er aber nicht sagen. «Die Leute müssen etwas sehr Einfaches verstehen: Ich werde meine Arbeit mit Händen und Füssen verteidigen. Ich verdiene meinen Lebensunterhalt auf dem Spielfeld, damit kann ich das Essen für meine Familie bezahlen. Dafür mache ich alles. Aber abseits des Platzes bin ich ein ganz normaler Mensch.»
Pepe hat sogar eine sehr sensible Seite, wie er in dem Interview mit «Tribuna Expresso» verrät. Der 113-fache portugiesische Nationalspieler ist in Brasilien geboren und kam erst im Alter von 18 Jahren nach Portugal. «Bis dahin, also bis ich 17 war, habe ich bei meiner Mutter im Bett geschlafen», erzählt er. «Ich war damals schon gross und kann mir vorstellen, dass mein Vater nicht wirklich Freude daran hatte.»
Freude bereiten kann Pepe seinem Vater und den Fussballfans in Portugal aber mit einem grossartigen Auftritt gegen Juve. Ein Remis reicht Porto zum Einzug in die Viertelfinals.
Di 09.03. 19:55 - 00:40 ∙ blue Sport Live ∙ Live Fussball: Juventus Turin - FC Porto
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