Rund 25 Minuten nachdem Leroy Sané gegen Barça das 2:0 markiert, wird er ausgewechselt. Kurz darauf malträtiert er eine Flasche und verschwindet in den Katakomben. Es ist nicht der einzige Aufreger am Dienstagabend. Was war da los in München?
54. Minute: Sané zündet den Turbo und schiebt die Kugel locker-flockig an Nationalmannschafts-Kollege Marc-André ter Stegen zum 2:0 in die Maschen.
In der 80. Minute wird Sané ausgewechselt und ist sichtlich angefressen, klatscht aber mit seinem Ersatz Mathys Tel ab, dann auch mit Trainer Julian Nagelsmann und den auf den Bank sitzenden Spielern und Staff-Mitgliedern. Dann allerdings schnappt er sich eine Trinkflasche, schmeisst sie zu Boden und schreitet schnurstracks Richtung Kabine.
Nach dem 2:0-Sieg erklärt er seinen Mini-Ausraster: «Ich war nicht sauer wegen der Auswechslung.» Vielmehr habe er mit seiner eigenen Leistung gehadert. «Heute war es okay, ich habe ein Tor geschossen, aber ich habe kein gutes Spiel gespielt. Deswegen musste die Flasche leiden», stellt er klar und nimmt damit all jenen den Wind aus den Segeln, die viel mehr in die Szene hineininterpretieren wollten.
Kritische Botschaft der Bayern-Fans
Ein Teil der Bayern-Fans entrollte ein Spruchband, das vor allem in Grossbritannien Aufsehen erregen dürfte. Die deutsche Übersetzung der Botschaft: «Spielverschiebungen in letzter Minute und Absagen wegen des Todes eines Royals!? Respektiert Fans!»
Warum sich ausgerechnet die Fans in München über die Spielabsagen und -verschiebungen ärgern, das weiss niemand so genau. Selbst betroffen sind sie davon nicht. Aber es passt zur heutigen Zeit: Gibt es etwas, worüber man sich aufregen kann, so muss man diese Chance auch nutzen.
Goretzka nicht zufrieden mit der Presse
Und dann gibt es da noch die Geschichte rund um Leon Goretzka. Wenn immer es dem FC Bayern nicht rund läuft, so wie das zuletzt in der Liga der Fall war, gehen Medienschaffende auf Ursachenforschung. Da werden dann schon mal Probleme gefunden, wo es gar keine gibt. So flogen Goretzka die Worte «bereit für die Startelf» um die Ohren, die er in der Vorwoche nach dem Sieg gegen Inter Mailand zu Protokoll gab.
Mancherorts wurde das als Kritik am Trainer gedeutet, zudem sei es respektlos gegenüber Marcel Sabitzer, der an seiner Stelle in der Startelf stand. Alles Quatsch, stellt Goretzka nach dem Sieg gegen Barcelona glaubhaft dar. «Ich habe mir eigentlich vorgenommen, nichts dazu zu sagen, aber ich kann nicht anders. Diese ganzen angeblichen Probleme sind derart konstruiert, das hat mich echt geärgert. Wir verstehen uns alle super in der Mannschaft, sind alle zufrieden und wissen auch, dass wir viele Spiele haben und jeder mal von Anfang an spielen wird.»
Er sei ja auch sechs Wochen verletzt gewesen und Sabitzer habe gut gespielt. Da sei es klar, dass er nicht immer in der Startelf stehe. Gegen Barça kam Goretzka am Dienstagabend erneut von der Bank und brachte ordentlich Schwung rein. So viel Schwung, dass er sich definitiv für die Startelf empfohlen hat.