Ein Fiorentina-Fan brach in Basel beim Halbfinal-Krimi in der Conference League in der Verlängerung zusammen. Ein im St.-Jakob-Park anwesender Arzt rettete ihm zusammen mit einem Krankenpfleger womöglich das Leben.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Nachdem ein Fiorentina-Fan während des Spiels beim FC Basel zusammenbrach, eilte der Arzt Simone Santopietro zu Hilfe.
- Santopietro spricht nun über die dramatischen Momente im St.Jakob-Park und erzählt von einem emotionalen Telefonat.
«Ist da ein Arzt?», hörte Simone Santopietro die schreienden Rufe. Ja, er ist ein Arzt. Also bejahte er die Frage. «In solchen Momenten ist zwar die Sprache limitierend, sie sprachen alle Deutsch, aber ich verstand, dass sie um Hilfe baten», erzählt Santopietro gegenüber «La Nazione».
«Ich sah einen Ordner wild winken, der im ersten Ring des Stadions war.» Der Steward zeigte ihm die entsprechende Stelle. «Sie brachten mich auf die Tribüne, wo ein grosser 40-jähriger Mann lag, der einen Herzinfarkt erlitt und offenbar im Sterben lag.»
Ein Krankenpfleger namens Marco Puccio leistete bereits Erste Hilfe. «Es war eng auf den Treppenstufen, in einer schwierigen Position, um einzugreifen», beschreibt Santopietro.
Jede Sekunde zählt
«Dann war dieser Moment, wo der Herzschlag vielleicht noch da ist, man ihn aber nicht mehr am Handgelenk spürt. Und du kapierst, dass es keine Zeit zu verlieren gibt.» Santopietro weiter: «Der Krankenpfleger begann mit der Herzdruckmassage. Irgendwann war er erschöpft und ich habe ihn abgelöst.»
Die dramatischen Szenen bekamen auch die Spieler mit, als Erster reagierte Fiorentina-Captain Cristiano Biraghi. Danach wurde die Partie unterbrochen, Stille breitete sich vom Auswärtsblock über den ganzen – mit 36'000 Zuschauer ausverkauften – St.-Jakob-Park aus.
Dann kamen die Rettungskräfte mit einem Defibrillator: «Das ist die einzige wirkliche Waffe, um den Herzschlag in solchen Situationen wiederherzustellen», hält Santopietro fest.
Das perfekte Happy End für alle Viola-Anhänger
Sein Fazit: «Wir haben gemeinsam den Rettungssanitätern Zeit verschafft, um einzutreffen und gleichzeitig den Fan am Leben zu erhalten. Nach den Entladungen setzte der Sinusrhythmus wieder ein und der Fan wurde stabilisiert.» Auf einer Bahre wurde er aus dem Stadion getragen. Danach brachte man den Mann in ein Spital, wo er operiert wurde, um seine Arterien freizulegen.
Die Partie wurde nach ewig lang scheinenden acht Minuten fortgesetzt, nachdem die Rettungskräfte signalisiert hatten, dass man wohl mit dem Schrecken davongekommen ist.
In der 129. Minute schoss sich Fiorentina in den Final. Der 45-jährige Fan, der Mitglied eines Fan-Klubs ist, erfuhr das Ergebnis erst am nächsten Tag, nachdem er sich von seiner Rettung im Spital erholt hatte. Arzt Santopietro bekam später noch ein berührendes Telefonat. «Danke, dass sie meinen Sohn gerettet haben», betonte der Vater des geretteten Fiorentina-Fans.