Sandro Schärer ist das Aushängeschild der Schweizer Schiedsrichter. Am Donnerstag kommt ihm die Ehre zuteil, das Halbfinal-Rückspiel in der Conference League zwischen Marseille und Feyenoord zu pfeifen. Das erfüllt Daniel Wermelinger, den Schweizer Schiri-Boss, mit Stolz.
Im Halbfinal-Hinspiel zwischen Manchester City und Real Madrid (4:3) stand Sandro Schärer als vierter Offizieller an der Seitenlinie und erntete mit seinem Team viel Lob. Nun kommt es noch besser für den 33-Jährigen. Er darf das Halbfinal-Rückspiel in der Conference League zwischen Marseille und Feyenoord pfeifen. Das mutet fast schon historisch an, durfte doch letztmals vor zwölf Jahren ein Schweizer Schiedsrichter einen europäischen Halbfinal leiten.
Was ging dem Chef der Schweizer Spitzenschiedsrichter durch den Kopf als er hörte, dass Sandro Schärer das Halbfinale pfeifen darf? «Wir sind natürlich extrem stolz, dass wir wieder einmal einen Halbfinal eines europäischen Wettbewerbs bestreiten dürfen», sagt Wermelinger im Interview mit blue News. Ein hartes Stück Arbeit sei das gewesen: «Seit Massimo Busacca 2010 ist das eigentlich das erste Mal, dass wir wieder auf der grossen Bühne zurück sind bei so einem Spiel.»
Do 05.05. 20:10 - 01:00 ∙ blue Sport Live ∙ Live Fussball: Olympique de Marseille - Feyenoord
Event ist beendet
Historisch würde er es aber nicht nennen, denn «das ist ja nicht das Endziel, das wir haben», so Wermelinger. Ein grosser Erfolg sei es aber allemal: «Für die Schweizer Schiedsrichter ist das ein weiterer Schritt zurück an die Weltspitze.» Intern wie extern werde das registriert. «Ich glaube, auch die jungen Schiedsrichter nehmen das wahr. Es ist natürlich auch in unserem Kader ein Thema. Man sieht, dass es eben möglich ist, dass man solche Erfolge feiern kann.»
Schärer habe eine Türe aufgestossen, die allen Schweizer Schiedsrichtern eine Perspektive gebe. Geschenkt worden sei dem 33-Jährigen aber nichts, dahinter stecke harte Arbeit. Letztlich sei es aber nicht Schärer alleine, der einen super Job mache, sondern dessen gesamtes Team. Ein spezielles Lob für das Aushängeschild gibt es dann aber doch: «Ich glaube, es ist für jeden Assistenten und für jeden Ersatzschiedsrichter natürlich auch unglaublich lehrreich, wenn man mit Sandro unterwegs ist.»
Unterstützt wird der Schweizer Schiedsrichter im Hexenkessel der Hafenstadt Marseille von seinen beiden Landsmännern Stephane De Almeida und Bekim Zogaj. Vierter Offizieller ist William Collum aus Schottland.
Feyenoord geht mit einem leichten Vorteil ins Rückspiel. Die Holländer gewannen die Partie in Rotterdam vor einer Woche mit 3:2. Das Spiel wird am Donnerstag ab 21:00 Uhr live auf blue Sport übertragen.