Einmal mehr bedeutet für die Schweizer Eishockey-Nati das WM-Viertelfinal Endstation. Reto Suri analysiert für blue Sport das Spiel gegen die USA, den Turnierverlauf als ganzes und er verrät, welcher Nati-Crack ihm besonders gut gefallen hat.
Im Viertelfinal gegen die USA (0:3) habe man der Mannschaft im 1. Drittel eine gewisse Nervosität angemerkt, «was aber sehr verständlich ist», da es sich um ein K.o.-Spiel gehandelt habe. Die Amerikaner hätten ja auch nicht für viel Gefahr gesorgt. «Aber sie haben zweimal das Glück auf ihre Seite gezwungen, um die Tore zu schiessen», so EVZ-Meisterspieler Reto Suri.
Die Reaktion der Schweizer im 2. Drittel sei dann sehr gut gewesen, «leider konnte man sich nicht belohnen». Und im 3. Drittel sei die Mannschaft zwar angerannt, «aber man hat irgendwie in den entscheidenden Momenten nicht mehr die zwingenden Offensivaktionen hingebracht». Darum hätten die Amerikaner letztlich 3:0 gewonnen. «Und leider Gottes muss man auch sagen, dass es nicht ganz unverdient war, dass die Amerikaner am Schluss gewonnen haben.» Denn für die Schweiz sei es schwierig gewesen, ihr Spiel über 60 Minuten durchzuziehen.
Reto Suris Fazit zur WM
Es gebe keine einfachen oder kleinen Gegner und dennoch habe die Schweiz in jeder Partie einen Weg gefunden, dem Spiel den Stempel aufzudrücken. «Man hat gesehen, dass sich die Gegner eigentlich auf die Schweiz einstellen mussten. Und das ist sicher ein gewisser Fortschritt gegenüber den letzten Jahren», wo man auch mal ein, zwei Spiele mehr verloren habe. Es sei für jede Nation schwierig gewesen, gegen die Schweiz zu spielen. «Und eine Gruppenphase mit einer weissen Weste zu beenden, ist sicher alles andere als selbstverständlich.»
Und dennoch hat die Schweiz seit der Jahrtausendwende von 13 Viertelfinals nur zwei gewonnen. Das war 2013 und 2018, als die Schweiz letztlich Silber holte. Acht Mal war bereits nach der Gruppenphase Schluss. Von aussen betrachtet könnte man zum Schluss kommen, dass sich die Mannschaft nicht wirklich weiterentwickelt hat. Wie sieht das Reto Suri?
Wenn man nur aufs Papier schaue, dann sei es wahrscheinlich so. Man spreche ja auch selber davon, dass man mehr wolle. Die Viertelfinal-Qualifikation wurde in den letzten Jahren stets als Minimalziel ausgerufen. «Nichtsdestotrotz glaube ich, muss man sich auch immer vor Augen halten, auf welchem Niveau hier Hockey gespielt wird. Und wie viel es braucht, um in der K.o.-Phase zu gewinnen.»
Deshalb glaube er auch, dass die Schweiz schon einen Schritt weiter gekommen sei in der Entwicklung. «Aber die Hürde Viertelfinal ist definitiv die grösste. Und dort braucht es vielleicht noch das eine oder andere mehr, um die zu überspringen.» Alles in allem habe die Nati aber «positive Werbung fürs Schweizer Eishockey» betrieben.
Im Video oben spricht Reto Suri auch über jenen Spieler, der ihn am meisten beeindruckt hat. Zwar sei es immer schwierig, aus einer Mannschaft einen Einzelnen herauszupicken, dennoch nennt er einen Namen und begründet seine Wahl.