Ambri-Piotta schreibt ein Eishockey-Märchen und gewinnt den 94. Spengler Cup. Für Trainer Luca Cereda war es schlicht «eine Mission, die wir zu Ende bringen mussten.»
«Kämpfen, kämpfen und kämpfen» – dies sei die Identität von Ambri, betont Präsident Filippo Lombardi. «Das Publikum hat uns nie fallen gelassen, auch als wir dreimal die Ligaqualifikation bestreiten mussten. Deshalb widmen wir diesen Pokal auch den Fans.»
Ausgerechnet Pestoni
Ausgerechnet der neben der inzwischen verabschiedeten Valascia aufgewachsene Pestoni erzielte im Final gegen Sparta Prag das Siegtor im Penaltyschiessen. «Es ist sehr schwer für mich zu beschreiben, wie viel Emotionen dieser Sieg in mir auslöst», sagt Pestoni gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es sei ein enorm schönes Gefühl, insbesondere für die einheimischen Spieler wie Captain Daniele Grassi, Isacco und Zaccheo Dotti. «Wir mussten lange warten, um einen Titel zu gewinnen», betont die Identifikationsfigur der Leventiner.
Die Basis zu diesem Triumph wurde 2017 nach dem gesicherten Klassenerhalt in der Ligaqualifikation gegen Langenthal gelegt. Danach wurden die beiden Freunde und Ambri-Legenden Paolo Duca und Luca Cereda als Sportchef respektive Trainer installiert. Lombardi begründet rückblickend: «Sie wurden in der Leventina geboren und spielten für den Verein. Sie spüren und verfügen über Ambris Identität.» Deshalb schwebte Lombardi seit eh eine unbefristete Zusammenarbeit mit dem Duo vor.
Sportchef Duca weinte vor Glück
Für Duca war schon bei der ersten Spengler-Cup-Teilnahme 2019 klar: «Wir gingen mit der Einstellung ins Turnier, unser bestes Eishockey zu zeigen. Es ist ein Turnier mit viel Geschichte und Tradition – genau wie unser Klub. Deshalb lieben wir den Spengler Cup so.» Kein Wunder löste der Titelgewinn bei Duca einen Weinkrampf aus.
Bereits am Montag wird Ambri-Piotta in der Meisterschaft in Bern wieder gefordert sein. Im weiteren Saisonverlauf ist für die Nordtessiner ein Playout gegen «Angstgegner» Ajoie genauso möglich wie die erneute Qualifikation für die Pre-Playoffs, für die mindestens Rang 10 gefordert ist. «Wir müssen ständig kämpfen», sagt Duca. «Es ist weiterhin viel wahrscheinlicher, dass wir mehr härtere Zeiten durchstehen müssen als solche Höhepunkte zu erleben. Umso mehr geniessen wir dies.»
SDA