Arno Del Curto Del Curto: «Da müsste ich bei der UNO einen Extrasitz bekommen»

lbe

25.4.2020

Wird wohl nicht als Cheftrainer an die Bande zurückkehren: Arno Del Curto.
Wird wohl nicht als Cheftrainer an die Bande zurückkehren: Arno Del Curto.
Bild: Keystone

Der sechsfache Meistermacher Arno Del Curto erklärt seine ausserordentliche Trainerkarriere für beendet. Langweilig werden dürfte es dem 63-Jährigen aber auch in Zukunft nicht.

Ab 1996 steht Arno Del Curto beim HC Davos für 22 Jahre ununterbrochen an der Bande und führt die Bündner in dieser Zeit zu sechs Meistertiteln. In besonderer Erinnerung bleibt dabei die gewonnene Meisterschaft in der Lockout-Saison 2004/2005, als dem HCD-Coach ein echtes Starensemble zur Verfügung steht. Mit Niklas Hagman, Rick Nash und Joe Thornton verstärken drei NHL-Cracks das Davoser Team.

Am Donnerstag kommt es für Del Curto, der in der SRF-Sendung «Legendäre Playoff-Momente» zu Gast ist, zum grossen Wiedersehen mit einem seiner ehemaligen Schützlinge. Via Skype wird Joe Thornton, der heute für die San Jose Sharks spielt, live aus Kalifornien zugeschaltet. Der Kanadier erzählt, wie der Wechsel ins Bündnerland damals zustande kommt und ehrt seinen damaligen Trainer mit den Worten: «Er ist der Beste. Er hat ein grosses Herz, ist eine echte Legende. Die Schweiz hat einen richtigen Helden. Und ich bin sein grösster Fan.»



«Wir müssen ehrlich sein: es ist fertig»

Nach seinem Rücktritt in Davos heuert Del Curto für ein halbes Jahr bei den ZSC Lions an. Er kann die Zürcher in dieser Zeit aber nicht vor den Playouts bewahren und erhält im Sommer 2019 keine Vertragsverlängerung. Del Curto verschwindet vorerst von der Bildfläche.

Als der Erfolgstrainer zu Beginn dieses Jahres allerdings kurz in La-Chaux-de-Fonds engagiert ist, kommen schnell Comeback-Gerüchte auf. Diesen setzt der Erfolgstrainer am Donnerstag aber endgültig ein Ende. «Wir müssen ehrlich sein: es ist fertig. Ich mache nichts mehr. Das ist für mich vorbei. Vielleicht helfe ich mal irgendetwas, aber Trainer werde ich sicher nicht mehr.»

Dennoch: Ein Hintertürchen für eine mögliche Rückkehr lässt sich der 63-Jährige noch offen. «Es müsste schon etwas Grösseres sein. Dann müsste einer sagen, dass ich bei der UNO einen Extrasitz bekomme. Dann komme ich.»

Del Curtos grosse Zukunftspläne

Ein sporadisches Engagement wie in Chaux-de-Fonds kann sich Del Curto dagegen grundsätzlich vorstellen: «In einem Verwaltungsrat oder einem Sportchef helfen, das schon. Vielleicht sogar Assistenztrainer.» Und was, wenn er zu gegebener Zeit zum Cheftrainer aufsteigen könnte? «Wenn der Headcoach geschickt wird, gehe ich gleich auch. So ein Misthund bin ich nicht», stellt er klar.

Langeweile kennt Del Curto auch nach der langen Karriere an der Bande nicht. «Ich schreibe ein Buch, aber das braucht natürlich Zeit», erzählt er über seinen Einstieg ins Geschäftsleben. Zudem sei er bei mehreren Start-ups eingestiegen und treibe grössere Immobilien-Projekte mit Marcel Niederer, der ihn im Verkauf einarbeite, voran. Nebenbei lässt er sich zum Speaker ausbilden, sollte er in Zukunft Vorträge halten. «Und, und, und… Ich bin etwas links, rechts, oben und unten. Das ist für mich komplett neu und tut dem Gehirn gut.»

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