Interview Deshalb sind Ambri-Fans auch nach dem Playoff-Out glücklich

Martina Baltisberger

20.3.2019

Die Ambri-Spieler verabschieden sich von den Fans.
Die Ambri-Spieler verabschieden sich von den Fans.
Bild: Keystone

Ambri Piotta scheidet zwar nach nur fünf Playoff-Spielen aus, blickt aber trotzdem auf eine erfolgreiche Saison zurück. Das sehen auch Ambri-Fans so.

Die Erwartungen der Tessiner wurden bereits in der Qualifikation übertroffen: Ambri belegte nach der Regular Season den fünften Platz. Das letzte Mal in den Playoffs standen die Leventiner vor fünf Jahren. 

2019 gelingt dem Team von Luca Cereda aber Geschichtsträchtiges. Im vierten Spiel, mit dem Rücken zur Wand, holen die «Biancoblu» in einem emotionalen Spiel den ersten Playoff-Sieg seit 13 Jahren. 



In Biel reicht es am Dienstag danach aber nicht für einen weiteren Exploit. Ambri verliert das Spiel äusserst knapp mit 1:2. Der Gästesektor bleibt nach der Partie aber lange laut und die mitgereisten Fans feiern ihre Mannschaft für eine starke Spielzeit.

Cereda konnte in seiner zweiten Saison als Headcoach die Früchte für seine Arbeit ernten. Denn mit seinem und Paolo Ducas neuem Konzept, mehr Identität zu schaffen und mehr junge Talente zu fördern, führten die Verantwortlichen nicht nur die Mannschaft in die Playoffs, sondern schafften Zukunftsperspektiven für den Klub und die Fans. 


Unser Tessiner Arbeitskollege Klaus Öfen, der seit seiner Kindheit Ambri-Fan ist, hat sehr lange auf einen Playoff-Sieg warten müssen. Im Interview erzählt er, wie er die Saison erlebte und wo ihn seine Mannschaft am meisten überraschen konnte.

Klaus Öfen, für Ambri ist die Saison nach einer 1:2-Niederlage gegen Biel zu Ende. Mit welchen Gefühlen bist du heute ins Büro gekommen?

Ich hätte mich natürlich besser gefühlt, wenn Ambri gewonnen hätte. Aber Ambri muss realistisch bleiben. Die Tessiner haben eine überraschend gute Saison gespielt. Wir haben die Spieler in der Tissot-Arena gebührend verabschiedet. Das war ein toller Moment, auch wenn ich die Mannschaft gerne nochmals in der Valascia gesehen hätte.

Was hat Biel besser gemacht?

Kleine Details führten zum Erfolg. Die Bieler haben wichtige Tore im richtigen Moment geschossen. Ich bin froh, dass es in der Serie nicht 4:0 für Biel gestanden hat. Das wäre zu hart für Ambri gewesen.

Ihr seid sicher auch froh, eine längere Saison als Lugano gespielt zu haben.

Ja klar (lacht). Es ist nicht das Wichtigste, aber es ist wie die Kirsche auf der Torte. Es wird unseren Sommer versüssen.

Wie gross war die Erleichterung, als am Samstag endlich der erste Playoff-Sieg seit 2006 Tatsache war?

Nicht der Zeitpunkt ist das Entscheidende. Es ist einfach ein grossartiges Gefühl, weil es eine Belohnung für die harte Arbeit gewesen ist. In den letzten Jahren fehlte die Identität bei Ambri. Jetzt hat man gesehen, dass die Spieler wieder auf «Ambri-Art» spielen und das macht Freude. 

Was hat dich am meisten überrascht in dieser Saison?

Zwerger und Müller waren überrragend. Ein Spieler wie Kubalik zu haben, war ein Luxus. Aber eigentlich hat mich am meisten die Teamleistung überrascht. Die Stimmung in der Mannschaft war hervorragend. Jeder hat seinen Job gemacht. Nur mit einer guten ersten Linie wären wir nicht so weit gekommen.

Freust du dich schon auf nächste Saison oder hast du ein wenig Angst, dass Ambri wieder einbricht?

Man muss positiv bleiben. Das Ziel ist immer, besser zu werden. Falls Kubalik geht (NHL-Ausstiegsklausel, Anm. der Redaktion), wird Duca Lösungen finden. Es bleibt spannend. 

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