Kein einziges Testspiel. Ein positiver Covid-Fall von Simon Knak, sein WM-Out und immer wieder Quarantäne. Die Ausrüstung blieb auf dem Weg nach Kanada auch noch stecken. Die Vorzeichen für die U20-Nati vor dem WM-Start könnten schlechter kaum sein. Nati-Direktor Lars Weibel nimmt Stellung.
«Es läuft alles andere als optimal», gesteht Weibel und gibt dazu einen Einblick: «Es fing mit dem Gepäck an, das nicht angekommen ist, dann kam die Quarantäne und der positive Corona-Fall im Team und das ganze Spiel ging wieder von vorne los. Unser einziges Vorbereitungsspiel wurde dann auch noch abgesagt.»
Dies alles hatte natürlich Folgen. Weibel dazu: «Bis zum heutigen Tag waren wir noch nie in der Hauptarena, konnten weder die Begebenheiten vor Ort kennenlernen noch unsere Garderoben einrichten. Wir haben uns ab und zu angeschaut und gefragt, ob wir hier bei der versteckten Kamera sind und was wohl als Nächstes folgt.»
Als Nächstes zumindest geplant ist der WM-Start am Montagabend um 22.30 Uhr Schweizer Zeit gegen Russland. Nach der WM-Vorbereitung, in der alles schieflief, wartet auf die Mannschaft von Trainer Marco Bayer sogleich ein absoluter Hochkaräter.
«Jetzt gilt es für uns, Ruhe zu bewahren.»
«Zum Glück wurde die richtige Entscheidung gefällt, dass es in diesem Jahr keine Relegationsrunde geben wird. Jetzt gilt es für uns, Ruhe zu bewahren. Diese Angst im Nacken, nach all dem auch noch abzusteigen, ist weg und dadurch können wir uns endlich auf den Sport fokussieren», zeigt sich Weibel erleichtert.
Er geht sogar noch einen Schritt weiter, indem er sagt: «Wir können spielen, wir dürfen spielen, wir sind mehr oder weniger gesund und das müssen wir nun unbedingt als positive Energie nutzen. Wir müssen da rausgehen, als gäbe es kein Morgen, und versuchen, das in supergute Leistungen umzusetzen. Daher sind wir gar nicht so negativ, wie man dies von aussen eigentlich erwarten müsste.»
Ihm ist aufgrund der derzeit schwierigen Pandemielage auf der ganzen Welt wegen Omikron aber auch bewusst, dass noch nicht aller Tage Abend ist: «Es kann noch viel passieren, wir haben das auch in unserer Liga und mit der Absage des Spengler Cups gesehen.»
«Wir hatten im engeren Umfeld einen Covid-Fall.»
Weibel wie auch Nationaltrainer Patrick Fischer sind an der WM im kanadischen Bundesstaat Alberta nicht wie geplant vor Ort. Auch dies hängt mit einem positiven Testergebnis zusammen. «Wir hatten im engeren Umfeld einen Covid-Fall und deshalb bestand die Chance, dass wir nach der Einreise ebenfalls positiv sein könnten, obwohl wir alle doppelt geimpft und geboostert sind», erläutert Weibel.
«Aber die Ein- und Ausreisebestimmungen für Kanada sind enorm hart und aufgrund des Faktes, dass es uns auch nicht erlaubt ist, nahen Kontakt zum Team und zu den Coaches zu haben, präsentierte sich die Ausgangslage so, dass Aufwand und Ertrag nicht mehr in Einklang standen und wir die Reise schweren Herzens absagen mussten», so Weibel weiter.
Doch die Präsenz soll unter diesem Umstand nicht leiden, auch wenn sie nun eben nicht persönlich stattfinden kann. «Wir sind täglich mit dem Staff vor Ort und der IIHF in Kontakt. Inzwischen sind wir erprobt darin, uns virtuell oder telefonisch auszutauschen, das einzige Erschwerende sind die acht Stunden Zeitdifferenz. Aber bis jetzt klappt es ganz gut.»
Ob Lars Weibel glaubt, dass die Motivation im Team trotz der hinfälligen Abstiegsspiele hoch sei und ob die Zielsetzung wegen der schwierigen Vorbereitung nun angepasst werde, siehst du im Video oben.
Mo 27.12. 22:30 - 00:55 ∙ TV24 ∙ 145 Min
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