Interview Niederreiter: «Als Bündner wäre es schön für Orlik, wenn er gewinnt»

Luca Betschart

22.8.2019

Nino Niederreiter bereitet sich nach einem turbulenten Jahr in Chur auf die neue Saison mit den Carolina Hurricanes vor. Im Interview mit «Teleclub» sagt er, was ihm am neuen Verein besser gefällt und er nennt seinen Favoriten für das eidgenössische Schwingfest.

In Chur bereitet sich der Bündner nach einem ereignisreichen Jahr auf seine erste volle Saison mit den Carolina Hurricanes vor. Wie Nationalmannschafts-Kollege Kevin Fiala wird Niederreiter in der abgelaufenen Spielzeit mitten in der laufenden Meisterschaft transferiert – anders als Fiala allerdings weg von Minnesota. Ein Wechsel, der sich sportlich positiv auswirkt. In 36 Spielen mit den Hurricanes gelingen Niederreiter 30 und damit 7 Skorerpunkte mehr, als in 46 Spielen mit Minnesota.

Der plötzliche Umzug sei aber alles andere als einfach gewesen, erzählt der 26-Jährige im Interview mit «Teleclub»: «So ein Trade ist sicher nicht zu unterschätzen. Es ging mir emotional sehr nahe. Vom einen auf den anderen Tag bist du einfach in einer neuen Stadt. Ich habe in Minnesota doch sechs Jahre gespielt, habe viele Freunde und Kollegen dort – auch neben dem Eis. Emotional war es viel schwieriger als vom Hockey her.»

Sportlicher Aufschwung nach dem Wechsel

Für den sportlichen Aufschwung sieht der Stürmer mehrere Gründe. Zum einen ist Niederreiter von der hohen Qualität seiner Linienkollegen Sebastian Aho und Justin Williams überzeugt: «Sie sind zwei hervorragende Spieler, Aho ist einer der besten Spieler der Liga. Das hilft natürlich enorm.» Andererseits gibt es in Carolina im taktischen Bereich einen wesentlichen Unterschied, der dem Schweizer zusagt. «Das Beste, was mir passieren konnte, ist eine gewisse Konstanz. Eine Linie, damit du weisst, dass du die nächsten 20 Matches mit den gleichen Mitspielern spielst. Das wurde in Minnesota konstant gewechselt», sagt Niederreiter.

Dort habe er fast jeden Match mit anderen Kollegen zusammengespielt – das mache einen riesigen Unterschied. Macht er mit seinem neuen Team so weiter wie bisher, kann er nächste Saison sogar den Schweizer Rekord von Timo Meier angreifen. Soweit blickt Niederreiter aber gar nicht voraus: «Schlussendlich muss so viel zusammenpassen und stimmen. Darum fang ich mal mit einem an und schaue, wie weit ich komme.»

Das Eidgenössische als Pflichttermin

Vorerst bleibt er aber noch in der Schweiz, wo er an diesem Wochenende in Zug am eidgenössischen Schwing-und Älplerfest anzutreffen sein wird. «Es ist ein hervorragendes Fest. Ich werde das mit meinen Kollegen sicher geniessen und bin gespannt, wer den Schlussgang bestreitet.» Sein Favorit auf den Königstitel ist wenig überraschend Armon Orlik: «Als Bündner wäre natürlich schön, wenn Orlik es machen könnte.» Aber wir haben ein paar coole Schwinger mit Giger (Samuel, Anm. d. Red.) oder mit Schuler Christian, der auch immer gefährlich ist. Ich bin gespannt, wer es schafft.»


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