Playoffs Playoffs, 4. Spieltag: Bern schlägt Zug und gleicht Serie aus – Fribourg, Lausanne und Lugano nach Pleiten unter Druck

sda

19.4.2021

Zugs Defensive um Goalie Leonardo Genoni unter Beschuss vom SCB.
Zugs Defensive um Goalie Leonardo Genoni unter Beschuss vom SCB.
Bild: Keystone

Den ZSC Lions, Servette und den Rapperswil-Jona Lakers fehlen in den Playoff-Viertelfinals noch ein Sieg zum Weiterkommen. Derweil schafft Bern gegen Qualifikationssieger Zug der Ausgleich in der Best-of-7-Serie.


Bern dreht Spiel nach frühem Rückstand 

Der SC Bern schafft in der Playoff-Viertelfinalserie gegen den EV Zug den erneuten Ausgleich. Die Berner gewinnen Spiel 4 gegen den Qualifikationssieger zuhause 6:2.

Es bleibt dabei: In dieser Serie kann nur das Heimteam gewinnen. Zwei Tage nach dem 0:3 in Zug gelang dem SCB in der heimischen PostFinance-Arena erneut eine starke Reaktion. Der Cupsieger und amtierende Meister zeigte sich dabei gnadenlos effizient.

Zug legte einen Traumstart hin und ging nach nur 73 Sekunden durch Yannick Zehner in Führung, doch die Berner reagierten prompt und glichen in der 6. Minute durch Eero Elo im Powerplay aus. Der Finne, den die Berner mittels B-Lizenz von Langenthal für die Playoffs verpflichtet haben, sprang für den verletzten Schweden Jesper Olofsson ein. Inti Pestoni (14.) und André Heim (17.) erhöhten noch vor der ersten Pause auf 3:1. Drei der ersten acht Berner Abschlüsse auf das Tor von Zugs Goalie Leonardo Genoni landeten dabei im Netz.

Zug konnte im Mittelabschnitt durch den Amerikaner Justin Abdelkader (33.) zwar auf 2:3 verkürzen, doch im letzten Drittel machten sich die Zentralschweizer bei der Aufholjagd mit Strafen das Leben selber schwer. Schliesslich sorgte Berns Nationalverteidiger Ramon Untersander mit seinem dritten Tor in dieser Viertelfinalserie in der 54. Minute für die Entscheidung. Weil danach auch noch Captain Simon Moser und Cory Conacher ins leere Tor trafen, gewann der SCB die Partie wie schon im ersten Heimspiel vier Tage zuvor mit 6:2.

Die Lakers kommen der Überraschung näher 

Den Rapperswil-Jona Lakers fehlt noch ein Sieg zum zweiten Halbfinal-Einzug in der höchsten Liga nach 2006. Sie bezwingen Lugano 3:1 und führen in der Best-of-7-Viertelfinalserie ebenfalls 3:1.

Von 1996 bis 2008 erreichten die Rapperswiler zehnmal die Playoffs, ehe sie nur noch gegen den Abstieg spielten, der 2015 Tatsache wurde. In den ersten beiden Saisons nach dem Wiederaufstieg vor drei Jahren beendeten sie die Qualifikation zweimal als abgeschlagener Tabellenletzter. Nun sind die Lakers auf dem besten Weg, nach Biel in den Achtelfinals (2:0 Siege) auch Lugano, den Zweiten der Regular Season, zu eliminieren.

Nando Eggenberger darf sich feiern lassen.
Nando Eggenberger darf sich feiern lassen.
Bild: Keystone

Es ist nicht so, dass die St. Galler zaubern, dazu besitzen sie die spielerischen Qualitäten nicht. Sie agieren jedoch äusserst solidarisch und machen den Bianconeri mit ihrer Kompaktheit das Leben schwer. Im vierten Duell in dieser Serie kam den Gastgebern zudem zupass, dass sie bereits nach 65 Sekunden - wohl durch Kevin Clark - in Führung gingen. In der 18. Minute erhöhte Nando Eggenberger nach schöner Vorarbeit von Andrew Rowe auf 2:0; ersterer setzte praktisch mit der Schlusssirene mit einem Schuss ins leere Gehäuse auch noch den Schlusspunkt.

Von den Luganesi kam insgesamt zu wenig, insofern erstaunte es nicht, dass sie nicht mehr als das 1:2 durch Giovanni Morini (47.) zu Stande brachten. Ausserdem hatte Alessio Bertaggia (51.) Pech, als sein Schuss vom Innenpfosten zurückprallte. So jubelten am Ende zum dritten Mal in Serie die Lakers, sehr zur Freude der lautstarken 50 Fans.

ZSC Lions mit dem dritten Sieg in Serie

Die ZSC Lions schlagen Lausanne zuhause 3:1 und liegen in der Best-of-7-Serie der Playoff-Viertelfinals mit dem gleichen Skore vorne.

Auch Spiel 4 der Serie zwischen dem Qualifikations-Vierten Lausanne und den direkt dahinter platzierten ZSC Lions war eine ruppige Angelegenheit. Aus dem Lausanner Vorhaben, nach zwei Niederlagen hintereinander mit harter Arbeit und Disziplin auf die Erfolgsspur zurückfinden, wurde definitiv nichts. In den ersten Spielhälfte handelten sich die Waadtländer gleich sieben (unnötige) Zweiminuten-Strafen ein. Zwei davon nutzten die Lions zum 1:0 und 2:0. Der Amerikaner Ryan Lasch (12.) und der Finne Teemu Rautiainen (27.) trafen nach sehenswerten Kombinationen für die Zürcher.

Schlägerei zwischen Lausannes Tim Bozon (l.) und Zürichs Patrick Geering.
Schlägerei zwischen Lausannes Tim Bozon (l.) und Zürichs Patrick Geering.
Bild: Keystone

ZSC-Goalie Ludovic Waeber steuerte seinem dritten Shutout hintereinander entgegen, ehe Lausanne im Schlussdrittel durch Cody Almond auf 1:2 verkürzen konnte. Für den LHC war es der erste Torerfolg nach über 165 Minuten. Der Anschlusstreffer verlieh den Gästen zwar noch einmal etwas Energie, doch Denis Hollenstein brachte den ZSC-Sieg mit dem 3:1 vier Minuten vor Schluss in trockene Tücher.

In den Schlussminuten verlor Lausannes Captain Mark Barberio die Beherrschung. Zuerst leistete sich der Kanadier ein Stockstich gegen Sven Andrighetto, danach checkte er den ZSC-Topskorer mit Anlauf von hinten in die Bande. Barberio - ein Wiederholungstäter- dürfte eine längere Sperre drohen.

Genf-Servette siegt, verliert aber Descloux

Genève-Servette schafft im Romand-Derby gegen Fribourg-Gottéron den dritten Sieg in Folge. Nach dem 4:0 fehlt den Genfern in der Best-of-7-Serie noch ein Sieg zum Halbfinal-Einzug.

Genf-Servette liess sich auch vom verletzungsbedingten Ausfall von Stammgoalie Gauthier Descloux nicht beirren. Der 24-Jährige verletzte sich in der 7. Minute ohne Fremdeinwirkung nach einer Parade und musste unter Tränen seinem Ersatz Daniel Manzato Platz machen.

Zu diesem Zeitpunkt führte Servette dank einem Powerplaytor des Schweden Henrik Tömmernes (5.) bereits 1:0. Manzato zeigte bei seinem Playoff-Debüt ein starkes Spiel und wehrte sämtliche 34 Schüsse auf sein Tor ab. Besonders im Mitteldrittel drückte Gottéron auf den Ausgleich. Die beste Chance zum 1:1 vergab in der 31. Minute der von der Strafbank her kommende Benjamin Chavaillaz, der alleine auf Manzato losziehen konnte. Kurz vor der ersten Pause hatte Chris DiDomenico zudem nur den Innenpfosten getroffen.

Für die definitive Entscheidung sorgten in den letzten neun Minuten Tyler Moy, der am Samstag beim 8:3 in Freiburg gleich dreimal getroffen hatte, Eric Fehr und Joël Vermin (ins leere Tor) mit ihren Treffern zum 2:0, 3:0 und 4:0.


ZSC Lions - Lausanne 3:1 (1:0, 1:0, 1:1)

50 Zuschauer. - SR Lemelin/Mollard, Schlegel/Burgy. - Tore: 12. Lasch (Krüger, Hollenstein/Powerplaytor) 1:0. 27. Rautiainen (Prassl, Andrighetto/Powerplaytor) 2:0. 46. Almond (Genazzi/Powerplaytor) 2:1. 57. Hollenstein (Christian Marti) 3:1. - Strafen: 4mal 2 plus 5 Minuten (Geering) plus Spieldauer (Geering) gegen ZSC Lions, 8mal 2 plus 2mal 5 Minuten (Barberio, Bozon) plus 2mal Spieldauer (Barberio, Bozon) gegen Lausanne. - PostFinance-Topskorer: Andrighetto; Kenins.

ZSC Lions: Waeber; Noreau, Christian Marti; Phil Baltisberger, Geering; Trutmann, Berni; Noah Meier; Prassl, Roe, Andrighetto; Bodenmann, Krüger, Hollenstein; Lasch, Sigrist, Rautiainen; Pedretti, Schäppi, Wick; Diem.

Lausanne: Boltshauser; Genazzi, Barberio; Heldner, Frick; Grossmann, Aurélien Marti; Krueger, Krakauskas; Gibbons, Jooris, Hudon; Bertschy, Emmerton, Kenins; Bozon, Almond, Antonietti; Jäger, Froidevaux, Douay.

Bemerkungen: ZSC Lions ohne Chris Baltisberger, Blindenbacher, Morant, Pettersson und Suter (alle verletzt), Lausanne ohne Malgin (verletzt).


Genève-Servette - Fribourg-Gottéron 4:0 (1:0, 0:0, 3:0)

50 Zuschauer. - SR Wiegand/Tscherrig, Obwegeser/Fuchs. - Tore: 5. Tömmernes (Omark, Fehr/Powerplaytor) 1:0. 52. Moy 2:0. 56. (55:21) Fehr (Moy, Miranda) 3:0. 57. (56:53) Vermin (Rod, Richard) 4:0 (ins leere Tor). - Strafen: je 4mal 2 Minuten. - PostFinance-Topskorer: Tömmernes; Mottet.

Genève-Servette: Descloux (7. Manzato); Jacquemet, Tömmernes; Karrer, Le Coultre; Guebey, Völlmin; Smons; Winnik, Fehr, Omark; Rod, Richard, Vermin; Moy, Kast, Miranda; Arnaud Montandon, Berthon, Vouillamoz; Patry.

Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Chavaillaz; Kamerzin, Jecker; Sutter, Furrer; Abplanalp; Sprunger, Desharnais, Mottet; Stalberg, Bykow, DiDomenico; Jörg, Marchon, Herren; Bougro, Schmid, Jobin; Schaller.

Bemerkungen: Genève-Servette ohne Maurer, Mercier (beide verletzt) und Asselin (überzähliger Ausländer), Fribourg-Gottéron ohne Brodin, Rossi (beide verletzt) und Walser (gesperrt). Fribourg-Gottéron von 56:41 bis 56:53 ohne Torhüter.


Rapperswil-Jona Lakers - Lugano 3:1 (2:0, 0:0, 1:1)

1 Zuschauer. - SR Stricker/Stolc, Altmann/Wolf. - Tore: 2. Cervenka (Clark) 1:0. 18. Eggenberger (Rowe, Vukovic) 2:0. 47. Morini (Loeffel) 2:1. 60. (59:59) Eggenberger (Lehmann, Rowe) 3:1 (ins leere Tor). - Strafen: 3mal 2 plus 10 Minuten (Randegger) gegen Rapperswil-Jona Lakers, 4mal 2 Minuten gegen Lugano. - PostFinance-Topskorer: Wick; Fazzini.

Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Vukovic, Jelovac; Sataric, Maier; Egli, Profico; Randegger, Dufner; Lehmann, Rowe, Eggenberger; Clark, Cervenka, Schweri; Moses, Wick, Loosli; Wetter, Ness, Forrer.

Lugano: Schlegel; Heed, Wellinger; Loeffel, Riva; Chiesa, Wolf; Walker, Nodari; Boedker, Arcobello, Bertaggia; Bürgler, Lajunen, Suri; Fazzini, Herburger, Lammer; Zangger, Sannitz, Morini.

Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Dünner, Lhotak und Payr (alle verletzt), Lugano ohne Traber (verletzt), Brennan und Josephs (beide überzählige Ausländer). Lugano von 57:49 bis 58:34, 59:00 bis 59:28 und 59:40 bis 59:59 ohne Torhüter.


Bern - Zug 6:2 (3:1, 0:1, 3:0)

50 Zuschauer. - SR Salonen/Urban, Progin/Steenstra (CAN). - Tore: 2. Zehnder 0:1. 6. Elo (Jeffrey, Karhunen/Powerplaytor) 1:1. 14. Pestoni (Praplan) 2:1. 17. Heim 3:1. 33. Abdelkader (Diaz, Martschini/Powerplaytor) 3:2. 54. Untersander (Conacher) 4:2. 57. Moser 5:2 (ins leere Tor). 60. (59:48) Conacher 6:2 (ins leere Tor). - Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Bern, 6mal 2 Minuten gegen Zug. - PostFinance-Topskorer: Heim; Simion.

Bern: Karhunen; Untersander, Beat Gerber; Andersson, Zryd; Thiry, Colin Gerber; Burren; Conacher, Jeffrey, Moser; Pestoni, Praplan, Scherwey; Elo, Heim, Bader; Berger, Neuenschwander, Sopa; Sterchi.

Zug: Genoni; Schlumpf, Geisser; Diaz, Stadler; Cadonau, Alatalo; Gross; Simion, Kovar, Hofmann; Klingberg, Albrecht, Zehnder; Martschini, Shore, Abdelkader; Leuenberger, Senteler, Bachofner; Langenegger.

Bemerkungen: Bern ohne Blum, Olofsson, Ruefenacht und Sciaroni (alle verletzt), Zug ohne Dario Wüthrich (verletzt) und Thorell (überzähliger Ausländer). Zug von 56:15 bis 56:43 und 57:22 bis 59:48 ohne Torhüter.