Sämtliche Schweizer Mannschaften mussten ihre Segel in der Champions Hockey League bereits nach den Achtelfinals streichen. Österreich und Deutschland dagegen stellen auch im Halbfinal noch je einen Vertreter – mit dem gleichen Sponsor.
Tatsächlich: nach erfolgreichen Heimauftritten in den Hinspielen schaffen sowohl Red Bull München als auch Red Bull Salzburg den Sprung in die Halbfinals der Champions Hockey League. München setzt sich nach der Elimination des EVZ im Achtelfinal gegen den schwedischen Vertreter aus Malmö nach einem Krimi in der Verlängerung durch. Salzburg behält gegen Kärpät Oulu aus Finnland, die eine Runde zuvor den ZSC ausschalten konnten, überraschend die Oberhand.
Damit stehen je ein Vertreter aus Österreich und Deutschland unter den besten vier Mannschaften in Europa – eine Premiere, die vor wenigen Jahren eigentlich undenkbar gewesen wäre. Weder die deutsche DEL noch die österreichische EBEL zählt man zu den europäischen Topligen und ausser den beiden Red-Bull-Vereinen sucht man in der K.o-Phase vergeblich nach weiteren Vertretern aus Deutschland oder Österreich.
Das Red-Bull-Imperium wächst
Weil es im Halbfinal nun zum internen Bullen-Duell kommt, hat Red Bull bereits jetzt einen Finalplatz auf sicher und gar die Chance, die Champions Hockey League zu gewinnen. So dürfte auch Gründer Dietrich Mateschitz bei bester Laune sein, dessen Imperium auch im Eishockey immer erfolgreicher wird.
Erst kürzlich kam es auch im Fussball zum internen Duell auf internationalem Parkett: In der Gruppenphase der Europa League wurden Red Bull Salzburg und RB Leipzig in dieselbe Gruppe gelost – in beiden Direktvergleichen mit dem besseren Ende für die Österreicher. Red Bull Salzburg dominiert die heimische Liga seit Jahren und stand in der letzten Saison im Halbfinal der Europa League. RB Leipzig hat in den letzten Jahren einen rasanten Aufstieg aus der fünfthöchsten Spielklasse in Deutschland hingelegt und gehört mittlerweile zu den besten Teams der Bundesliga. Mit dem Sponsoring der New York Red Bulls, von Red Bull Ghana oder Red Bull Brasil ist das Unternehmen im Fussball aber nicht nur in unseren beiden Nachbarländern erfolgreich.
Doch damit nicht genug. In der Formel 1 engagiert sich Red Bull mit Red Bull Racing und Scuderia Toro Rosso gleich in zwei Rennställen. Und im Bereich Extremsport setzt das von Dietrich Mateschitz 1987 gegründete Unternehmen mit eingeführten Veranstaltungen wie der Freestyle-Motocross-Serie «Red Bull X-Fighters» oder der «Red Bull Air Race»-Weltmeisterschaft neue Massstäbe.
Bald auch im Schweizer Mannschaftssport vertreten?
In der Schweiz setzt Red Bull im Sponsoring bisher vor allem auf eine Zusammenarbeit mit Einzelsportlern. Ironwoman und Sportlerin des Jahres Daniela Ryf, Ski-Talent Marco Odermatt oder Schwinger Remo Käser – Red Bull verleiht Schweizer Sportlern in den unterschiedlichsten Sportarten Flügel.
Und Red Bull scheint auch an einem möglichen Engagement im Schweizer Teamsport interessiert. Erst im vergangenen September sickerte durch, dass Red Bull Interesse zeige, beim HC Ambri-Piotta einzusteigen. Ambri-Boss Filippo Lombardi bestätigte damals gegenüber «Blick», dass es Gespräche bezüglich der Stadionfinanzierung gab. «Es gab eine Vorbesprechung betreffend Arena-Naming, die aber nichts eingebracht hat.» Dennoch wäre der Dosenkonzern wohl nicht nur in Ambri ein gerne gesehener Sponsor. Denn egal wo – der Slogan «Red Bull verleiht Flügel» ist Programm.