Harter Ex-Coach Schläpfer scherzt: «Habe heute noch Knieprobleme wegen Trainer Ruhnke»

Luca Betschart

17.10.2018

Im Teleclub-Studio zur Champions Hockey League trifft Kevin Schläpfer auf seinen ehemaligen Trainer Kent Ruhnke. Die rauen Trainingsmethoden des Schweiz-Kanadiers haben bei Schläpfer offensichtlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Prominente Unterstützung für die Teleclub-Experten Morgan Samuelsson und Kent Ruhnke am Dienstag im Studio zur Champions Hockey League: Der ehemalige Trainer von Biel und Kloten, Kevin Schläpfer, ist zu Gast und plaudert frei von der Leber weg. Dabei erzählt er eine Anekdote aus seiner aktiven Zeit, als ihm Trainer Kent Ruhnke in einer Einheit ordentlich einheizte.

Denn der Schweiz-Kanadier steht seit eh und je für den kampf-und körperbetonten Eishockeysport. Schläpfer dagegen lässt sich eher von den Tricks der Filigrantechniker auf dem Eis begeistern. Im «echten Eishockey» braucht es laut Ruhnke aber die Bereitschaft, sich unter schwierigen Bedingungen durchsetzen zu können.«Es muss ein bisschen weh tun.»

Genau das wollte er zu seiner Zeit als Trainer auch seinen Schützlingen verinnerlichen, wie die Geschichte von Kevin Schläpfer beweist. «Er wollte den Verteidigern zeigen, wie man vor dem Tor einen Stürmer behandelt. Da sagt Ruhnke: 'Kevin, come on, steh mal hier.' Und dann begann er, mir so in den Rücken und in die Kniekehle zu schlagen, dass ich heute noch Knieprobleme habe», scherzt Schläpfer.

«Der Krieg mit den Stöcken ist vorbei»

Kein Wunder, weiss der 48-Jährige genau, was Ruhnke unter «echtem» Eishockey versteht. «Ich gebe Kent Recht, der Charakter ist wichtig. Aber das Hockey hat sich schon auch verändert.»

So kann ein Verteidiger in der heutigen Zeit nicht mehr gleich mit dem gegnerischen Stürmer umgehen, wie es früher noch möglich war. «Der Krieg mit den Stöcken ist zurückgegangen. Und ich bin für diese Entwicklung eigentlich dankbar.»

Dass es eine gewisse Leidenschaft und Opferbereitschaft bei den Spielern braucht, steht auch für Schläpfer ausser Frage. «Aber die Skills, die Finten und die schönen Tore sind besser geworden im Eishockey und machen mir persönlich mehr Freude als einen Schlag in den Rücken.»

Albrecht spaltet die Meinungen

Ein ähnliches Verständnis scheint auch Morgan Samuelsson zu vertreten. Jedenfalls lässt sich dies anhand der Reaktionen auf eine im Studio gezeigte Szene des EVZ-Spielers Yannick-Lennart Albrecht vermuten. Die Aktion zeigt, wie der Zuger eben mit geforderter Opferbereitschaft entschlossen den Weg auf das gegnerische Tor sucht, obwohl er gar nicht in Puckbesitz ist. «Ich habe nicht gern Gewalt und das ist für mich Gewalt. Das ist Behinderung. Das ist meine Meinung, Kent hat das gerne», sagt Samuelsson dazu.

Ruhnke dagegen stuft dieselbe Aktion von Albrecht gar wertvoller ein als der erzielte Treffer. «Ein schöner Schuss, aber schau mal den Kampf bis auf das Tor von Albrecht. Das ist für mich das Beste. Das ist echtes Eishockey.»

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